Die Vierschanzentournee gewonnen, den Eintrag in die Geschichtsbücher als zweimaliger Grand-Slam-Sieger verpasst: Ryoyu Kobayashi musste sich im Schlussspringen nicht nur Daniel Huber sondern auch Karl Geiger geschlagen geben.
Adler verpassen PodestVierschanzentournee: Huber vermasselt Kobayashi Grand Slam
Ryoyu Kobayashi (25) wollte Skisprung-Geschichte schreiben und als erster Springer zum zweiten Mal alle vier Springen der Vierschanzentournee gewinnen – doch er hatte die Rechnung ohne Karl Geiger (28) und Daniel Huber (29) gemacht!
Der Deutsche ging nach dem ersten Durchgang in Führung, wurde am Ende Dritter, der Österreicher Huber konnte am Ende seinen ersten Weltcup-Sieg feiern.
Kobayashi kann Top-Form nicht abrufen
Kobayashi hatte nach den drei Siegen auch die Qualifikation zum letzten Springen souverän für sich entschieden, Geiger dagegen hatte in der Quali gewackelt. Doch im ersten Durchgang änderten sich die Verhältnisse am Schanzentisch.
Geiger legte im ersten Durchgang einen sensationellen Satz hin, kam auf 140,5 Meter – und ging damit in Führung. Kobayashi konnte als letzter Springer nicht kontern, belegte lediglich Rang 5. Auch im zweiten Durchgang konnte der Japaner nicht seine Ausnahmeform bestätigen.
Mit 133,5 Metern verpasste Kobyashi den vierten Sieg in Serie und damit den zweiten Grand Slam. Nach Sven Hannawald und Kamil Stoch war er der Dritte gewesen, der allen anderen Springern über die vier Schanzen hinweg keine Chance ließ. Dieses Mal musste er sich mit drei Siegen begnügen. „Ich bin erschöpft, aber glücklich“, sagte der überragende Springer dieses Winters.
Huber springt noch an Karl Geiger vorbei
In diesem Jahr aber sollte es nicht sein. Schon Halvor Granerud nach ihm überholte Kobyashi, der Norweger setzte das Trio nach ihm unter Druck. Daniel Huber aber schlug an diesem Tag alle, auch Geiger. „Ich habe keine Wort dafür, ausgerechnet hier mein erstes Springen zu gewinnen“, freute sich der Österreicher.
Den goldenen Adler für den Sieg bei der Vierschanzentournee bekam Ryoyu Kobayashi natürlich trotzdem. Doch dank der teils starken Leistungen von Markus Eisenbichler und Karl Geiger bei dieser Tournee können die DSV-Adler optimistisch Richtung Olympia blicken.
Beide verpassten aber einen Podestplatz in der Gesamtwertung. Das passierte den Deutschen seit 2016/17 nicht mehr. Bundestrainer Stefan Horngacher: „Am Ende ist ein bisschen Frust dabei. Karl war im letzten Sprung ein bisschen spät. Er hat sich aber sehr gut präsentiert heute. Wir haben uns nicht so präsentiert, wie wir das wollten. Am Ende sind wir aber zufrieden. Aber es geht weiter, wir müssen mit Blick auf die Skiflug-Weltmeisterschaften konzentriert weiterarbeiten.“ (ach)