Adrián Simancas manövriert sein Kajak mit Ruhe und Geschick über den rauen Ozean, als das Unvorstellbare passiert. Plötzlich schießt ein riesiger Buckelwal aus dem Wasser und schluckt den Sportler samt seines Gefährts, ehe er ihn fünf Sekunden später unverletzt wieder ausspuckt.

Diese schier unglaubliche Szene, die sich am vergangenen Wochenende vor der patagonischen Stadt Punta Arenas im Süden Chiles ereignete, wurde von Simancas Vater Dell vollständig auf Video festgehalten und nun in den Sozialen Medien geteilt.

„In diesem Moment dachte ich, ich könnte nichts tun, ich würde sterben“

„Als ich mich umdrehte, fühlte ich auf meinem Gesicht etwas Schleimiges; ich sah Farben wie Dunkelblau, Weiß, etwas, das sich von hinten näherte und mich versenkte“, erzählte Adrián Simancas hinterher bei CNN: „In diesem Moment dachte ich, ich könnte nichts tun, ich würde sterben, ich wusste nicht, was es war.“

Vater Dell sagte, er habe mit der Aufnahme begonnen, als er „schöne Wellen bemerkte, die aufregend wirkten“. Dann hörte er „etwas, das sich anhörte wie eine starke Welle, die hinter mir aufschlug, und als ich mich umdrehte, sah ich weder Adrian noch sein Pack-Raft, also machte ich mir Sorgen, und ungefähr drei Sekunden später sah ich, dass er an die Oberfläche geschossen war und das Pack-Raft hinter ihm.“ Auf die Frage, ob Vater und Sohn wieder Kajak fahren würden, antworteten beide zusammen: „Natürlich.“

Auf dem Video ruft Adrián Simancas, nachdem er vom riesigen Bartenwal wieder freigegeben wurde: „Ich dachte, er hätte mich verschluckt!“. Dell Simancas hört man seinem verständlicherweise unentspannten Sohn zurufen: „Entspann dich! Entspann dich!“ Zudem weist er seinen Sohn an, das Kajak festzuhalten, um über Wasser zu bleiben. „Halt es fest, halt es fest.“ Wenig später fischt der Vater seinen benommen wirkenden Sohn aus dem Wasser. „Lass uns an Land gehen“, sagt er.

CNN zitiert zu dem Fall eine Wildtierforscherin namens Vanessa Pirotta. Der Buckelwal habe wahrscheinlich Krill oder Fisch gefressen, und der Kajakfahrer sei ihm im Weg gewesen.

„Diese Tiere haben es nicht auf Beute in Menschengröße abgesehen. Sie haben nicht die Ausrüstung, um das zu tun, was sie tun müssen, um einen Menschen zu verschlingen“, sagte Pirotta und verwies auf die schmale Speiseröhre bei Buckelwalen und das Fehlen von Zähnen. (sid)