„Dann werde ich zum Tier”Ex-Ski-Star Neureuther wettert gegen katholische Kirche
Bremen – Der traditionelle Kirchenbesuch an Weihnachten fällt dieses Jahr für viele Menschen aus. Für Felix Neureuther (36) fallen aber andere Gründe an, die Gebetsstätte nicht mehr zu besuchen.
Am Dienstag hatte der 13-fache Weltcupsieger einen Auftritt bei der Sendung „3nach9“ in der ARD. Dort packte Neureuther über seinen Austritt aus der katholischen Kirche vor einigen Jahren aus.
Ex-Ski-Star Felix Neureuther erklärt Kirchen-Austritt
Anlass sei damals ein Missbrauchsskandal im Kloster Ettal in der Nähe seines Heimatortes Garmisch-Partenkirchen gewesen. 2010 war bekannt geworden, dass dort 100 Internatsschüler über viele Jahre hinweg sexuell missbraucht worden waren. Der Fall hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. „Da kann ich nicht mit reinem Gewissen noch Kirchensteuer bezahlen“, habe Neureuther daraufhin beschlossen.
Aufgrund des Austritts habe er später beinahe nicht als Taufpate seines Neffen fungieren können, führte Neureuther aus. Der katholische Pfarrer habe dies nach anfänglichem Zögern zwar erlaubt, ihn aber zum Gespräch nach der Zeremonie gebeten. Als Entgegnung auf Neureuthers Kritik habe der Geistliche erklärt, dass man im Leben auch verzeihen können müsse.
Felix Neureuther über Missbrauch: „Dann werde ich zum Tier“
Doch das sieht der zweifache Vater anders: „Wenn ich eines in meinem Leben niemals verzeihen werde, dann ist es, wenn jemand ein Kind anlangt. Dann werde ich zum Tier. Das steht auch so in der Bibel.“ Neureuther fügte hinzu: „Kindesmissbrauch ist das Schlimmste, das man machen kann.“
Während Neureuthers Kritik auf offene Ohren stieß, muss unterdessen ein italienischer Fußball-Profi nun für kirchenkritische Aussagen Konsequenzen tragen: Bryan Cristante (25) habe beim 5:1-Sieg seiner AS Rom in der Serie A am Sonntag gegen den FC Bologna „blasphemische Äußerungen getätigt“ – und wurde von der Liga nach der Partie für ein Spiel gesperrt. (dom, red)