Offenbar erst im letzten Moment konnte die Polizei TV-Moderatorin Noemí de Miguel vor dem Mann schützen, der sie zehn Jahre lang in Angst hatte leben lassen.
Polizei kam ihm auf die SchlicheTV-Moderatorin verrät: Dieser Mann war zehn Jahre mein schlimmster Albtraum
von Béla Csányi (bc)
Wenn Noemí de Miguel (45) von den Fußballplätzen und Rennstrecken dieser Welt berichtete, spukte die Furcht vor dem Unbekannten immer im Hinterkopf: Ist er gerade da, wo ich bin?
Zehn Jahre lang wurde die spanische TV-Moderatorin von einem Stalker massiv belästigt und später auch bedroht, der Mann forderte sie in Videonachrichten gar vor der Geburt ihres ersten Kindes zum Schwangerschaftsabbruch auf.
Noemí de Miguel berichtet von ihrer Stalker-Erfahrung
Nach der langen Leidenszeit wurde sie schließlich von der Polizei erlöst, die den Mann im vergangenen Jahr verhaftete. Da war er, wie zuvor angedroht, gerade auf dem Weg zu ihrer damaligen Arbeitsstelle beim Streaming-Anbieter DAZN.
Beim TV-Sender LaSexta sprach de Miguel nun erstmals öffentlich vom „Albtraum“, den sie über viele Jahre erlebte. Hunderte Mails habe der Stalker in dieser Zeit geschrieben, wurde in seinen Fantasien und Forderungen immer wirrer. Sie solle nicht mit dem Feuer spielen, habe er sie gewarnt. „Natürlich bekommt man es da mit der Angst zu tun.“
Bis zu ihrem Abschied Ende der vergangenen Saison war de Miguel ein bekanntes Gesicht im Fahrerlager der Formel 1, berichtete im spanischen Fernsehen ab 2016 von zahlreichen Rennen. Warum sich ihr in Frankreich lebender Stalker genau in sie verguckte, weiß sie bis heute nicht.
Mit der Zeit habe sie sich in einer regelrechten mentalen Zwickmühle befunden: Jede neue Nachricht habe sie verängstigt. Gab es ab und an aber mal über mehrere Tage kein Lebenszeichen des Stalkers, war de Miguel ebenso beunruhigt und fürchtete, er habe es nun persönlich auf sie abgesehen. Schließlich erreichten sie immer wieder auch Drohungen, etwa dass sie „in der Hölle schmoren“ werde.

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Noemí de Miguel hat jetzt von den Erfahrungen mit einem Stalker berichtet. (Foto: 12. September 2024)
Die auf Cyberkriminalität spezialisierte Abteilung der spanischen Polizei setzte ihrem Leid zehn Jahre nach der ersten Anzeige schließlich ein Ende, schloss die eigens für die Motorsport-Expertin angelegte „Operation Rennwagen“ schließlich erfolgreich ab – und das offenbar gerade noch rechtzeitig.
Der Stalker hatte sich aus Paris auf den Weg nach Madrid gemacht, war dort schließlich an einer Flughafen-Bushaltestelle festgenommen worden. Bei sich trug er einen Zettel mit der Adresse der DAZN-Studios, wo die Moderatorin arbeitete. „Seine Absicht war offensichtlich: Er wollte mir etwas Böses tun“, ist die nach dem Zugriff erleichterte TV-Moderatorin bis heute überzeugt.