Müssen sich die Fußballfans weltweit bald auf eine neue Elfmeterregel einstellen? Dem Leiter der Fifa-Schiedsrichterkommission Pierluigi Collina (65) zufolge, liegt ein konkreter Vorschlag schon auf dem Tisch.

So soll künftig bei Strafstößen der Nachschuss wegfallen. Das berichtet die spanische Sportzeitung „Mundo Deportivo“, die Aussagen von Collina in der italienischen Zeitung „la Repubblica“ zitiert.

Torhüter sollen gestärkt werden

Als Grund führt der frühere Weltschiedsrichter an, dass die Chancen des Torwarts beim Strafstoß erhöht werden müssten. Ein freier Schuss aus elf Metern stelle demnach schon große Erfolgsaussichten bereit, nach einer Parade sollten die Keeper nicht doch noch hinter sich greifen.

Wörtlich erklärte Collina: „Der Abstand zwischen Stürmer und Torhüter ist zu groß: 75 % der Elfmeter werden bereits verwandelt, und es gibt auch die Möglichkeit, nach dem Abpraller weiterzuspielen. Die Torhüter sollten sich beschweren.“

Außerdem beklagt der Italiener die Spieler, die am Sechzehner auf die Ausführung warten, sowie die teils chaotischen Szenen im Strafraum nach Elfmeter-Fehlschüssen.

Anwendung findet die Regel bereits im Elfmeterschießen, hier hat der Schütze nur einen Versuch, den Ball im Tor unterzubringen. Gilt das demnächst also auch bei Strafstößen im regulären Spiel?

Der 1. FC Köln hätte von einer solchen Regel beispielsweise profitiert. Beim Rückrundenauftakt konnte Ransford-Yeboah Königsdörffer (23) vom Hamburger SV Marvin Schwäbe (29) im FC-Kasten erst im Elfmeter-Nachschuss zum 1:0-Siegtreffer überwinden.

Noch ist allerdings unklar, wann eine solche Regeländerung in Kraft treten könnte. Die Fifa würde diese vor der Umsetzung ohnehin zunächst nur testen. Fest steht, dass sich die Torhüter der Fußballwelt über die Anpassung freuen würden.