Mit 79 verstorbenKöln trauert um FC-Keeper Gerhard Welz – Finale gegen Gladbach machte ihn berühmt

DFB-Pokal Finale 1972/1973 in Düsseldorf, Torwart Gerhard Welz (1. FC Köln) pariert den Elfmeter von Jupp Heynckes (Borussia Mönchengladbach, nicht im Bild).

Pokal-Finale 1973 in Düsseldorf: Torwart Gerhard Welz (1. FC Köln) parierte einen Elfmeter von Jupp Heynckes (Borussia Mönchengladbach). Köln verlor nach Verlängerung mit 1:2. 

Der 1. FC Köln trauert um Ex-Torhüter Gerhard Welz. Der ehemalige FC-Star war am 6. April 2024 im Alter von 79 Jahren in Bad Wildungen verstorben.

von Uwe Bödeker (ubo)

Große Trauer beim 1. FC Köln! Vor wenigen Tagen ist der ehemalige Torwart Gerhard Welz im Alter von 79 Jahren verstorben. Kultstatus erreichte der Keeper im Jahr 1973, als er mit dem 1. FC Köln im Pokalfinale gegen Borussia Mönchengladbach stand.

Das Finale, damals vor 70.000 Fans im Düsseldorfer Rheinstadion ausgetragen, gilt bis heute als eines der spannendsten Endspiele der DFB-Pokal-Historie. Gladbach gewann 2:1 nach Verlängerung.

Gerhard Welz kassierte wohl berühmtesten Treffer von Netzer

Nachdem Herbert Wimmer die Gladbacher in Führung schoss (24.), glich Kölns Herbert Neumann vor der Pause aus (40.). In der Folge hielt FC-Keeper Welz einen Elfmeter von Jupp Heynckes (58. Minute). Köln hatte noch zwei Lattentreffer, die Borussia traf den Pfosten. Dann kam die Sternstunde von Günter Netzer (79), der sich selber einwechselte und in der Verlängerung zum 2:1-Sieg traf (94. Minute).

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Welz war zuvor einer der ersten Spieler, für den der 1. FC Köln eine Ablösesumme zahlte: 1971 kam er für heutige 60.000 Euro vom 1. FC Nürnberg an den Rhein. Für den FC machte er insgesamt 128 Spiele bis 1975. Doch das Schicksal meinte es nicht gut mit ihm.

Im Jahr 1974 verletzte er sich schwer bei einem Zusammenstoß mit Peter Hilden (Hamburger SV). Welz blieb mit einer Kopfverletzung zunächst bewusstlos auf dem Rasen liegen. Wenig später kam im Training ein weiterer Unfall hinzu, Welz prallte mit dem Kopf gegen den Pfosten. Bei nachfolgenden Untersuchungen wurde ein Blutgerinnsel im Kopf festgestellt.

Für Welz war damit die mögliche Karriere in der Nationalmannschaft unmöglich. Er galt bis dahin als einer der talentiertesten Keeper in Deutschland und hatte Aussicht auf einen Platz im DFB-Team als Ersatzmann für Sepp Maier bei der WM 1974 im eigenen Land.

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Beim FC folgte auf ihn Toni Schumacher im Tor. Welz schaffte es nach seiner Genesung in Köln nicht mehr, an Schumacher und Slobodan Topalovic vorbeizukommen. Er ging zum Zweitligisten Preußen Münster.

Der gebürtige Frankfurter spielte in der Folge auch noch für Fortuna Köln (1980 bis 1982) oder den VfB Stuttgart 1983 bis 1984. Nach der Karriere war er unter anderem Co-Trainer bei den Stuttgarter Kickers und Manager bei Hessen Kassel.