„Sollte die Saison nicht gut ausgehen...“Sportboss Keller spricht über seine FC-Zukunft

Bleibt er oder geht er? Christian Keller sprach bei der Premiere von „E Levve lang – der Talk zum FC“ über seine Zukunft beim 1. FC Köln.

von Uwe Bödeker (ubo)Jürgen Kemper (kem)

Es war eine launige Premiere von „E Levve lang – der Talk zum FC“ im Brauhaus Gaffel am Dom. FC-Boss Christian Keller (45) und Ex-Profi Matthias Scherz (52) diskutierten mit den beiden Moderatoren Jürgen Kemper und Christian Löer über den 95-Sekunden-Wahnsinn gegen den VfL Bochum, den knallharten Abstiegskampf und die möglichen Folgen eines Super-GAUs.

Ein Thema, das den Gästen dabei unter den Nägeln brannte, war die Zukunft von Keller. Ein FC-Fan im Publikum wollte wissen, ob der Sportboss sein Schicksal an ein bestimmtes Szenario knüpft. Dabei ließ Keller durchblicken, dass er sein weiteres Wirken am Geißbockheim nicht von der Liga-Zugehörigkeit abhängig macht.

Christian Keller bekennt sich klar zum 1. FC Köln

Er sagte: „Ich bin der Meinung, dass der 1. FC Köln ein sehr großes Potenzial hat, dieses aber seit drei Jahrzehnten nur selten abruft. Mein Bestreben wäre es schon, Grundlagen zu schaffen, um dieses Potenzial über einen längeren Zeitraum abrufen zu können.“

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Und weiter: „Das, was auf dem Platz passiert, ist unstrittig nicht gut. Aber an den nicht für jedermann sichtbaren Voraussetzungen, dass es besser wird, haben wir schon einiges geschaffen. Wenn wir daran anknüpfen, wird ein besseres sportliches Abschneiden die logische Folge sein.“

Eine klare Positionierung! Gleichzeitig räumte er ein, dass es natürlich nicht seine Entscheidung sei, sondern Dritte über seine Zukunft entscheiden werden, sollte die Mission Klassenerhalt scheitern.

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Keller sagt: „Es gibt Gremien, die dafür verantwortlich sind, die Geschäftsführer zu bestellen und abzuberufen, wenn es denn sein muss. Unabhängig von den Rahmenbedingungen, die ich vorgefunden habe, bin ich hauptverantwortlich. Sollte die Saison nicht gut ausgehen und sollten die Gremien der Meinung sein, dass der für das sportliche Abschneiden Hauptverantwortliche ausgetauscht werden muss, dann werden die Gremien das machen. Oder sie sehen eine andere Perspektive, dass sich das eine oder andere auch entwickelt hat.“

Mit Keller und Scherz

„E Levve lang – Der Talk zum FC“: die Bilder aus dem „Gaffel am Dom“

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Mit „das eine oder andere“ meint der Sportboss vor allem die finanzielle Gesundung des Klubs. Den FC zu Zeiten seines Amtsantritts bezeichnet Keller als „Sanierungsfall“. Knapp zwei Jahre später kann sich der Klub wieder selber tragen, ist im Sommer nahezu schuldenfrei und würde auch den bitteren Gang in die 2. Bundesliga überleben.

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„Wir wären auch in der 2. Liga in der Lage, strukturell positiv zu agieren und Verbindlichkeiten abzubauen“, sagt Keller über das Worst-Case-Szenario.

Doch so weit will der Kölner Geschäftsführer, der insbesondere wegen seiner Transferpolitik in der Kritik steht, noch lange nicht denken. Er verspricht aber: „Egal wie es ausgeht: Wir werden die Saison sehr kritisch aufarbeiten.“ Bis Saisonende gelte allerdings einzig und allein: „Voller Fokus auf die Aufgabe Klassenerhalt.“