Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu und seine Familie sind nicht zu Hause, als am Abend Leuchtraketen ihr Grundstück treffen. Viele Politiker im Land zeigen sich entsetzt.
IsraelLeuchtraketen gehen auf Anwesen von Netanjahu nieder
Unbekannte haben nach Angaben der israelischen Polizei zwei Leuchtraketen in der Nähe des Privathauses von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu abgefeuert. Sie seien auf dem Gelände des Hauses in Caesarea gelandet, teilten die Polizei und der Inlandsgeheimdienst Schin Bet mit. Der Ministerpräsident und seine Familie seien nicht zu Hause gewesen. Es sei kein Schaden entstanden. Der „schwerwiegende Vorfall“ werde untersucht, hieß es.
Viele Politiker zeigten sich entsetzt, darunter Oppositionsführer Jair Lapid und Präsident Izchak Herzog. Letzterer verurteilte den „gefährlichen Vorfall“ aufs Schärfste. Er warnte vor einer Zunahme von Gewalt im öffentlichen Raum.
Der Hintergrund des Vorfalls war zunächst unklar, auch ob es einen Zusammenhang mit den Demonstrationen für ein Geisel-Abkommen gibt, die am Abend wieder landesweit stattfanden. Medienberichten zufolge gab in Caesarea keine Kundgebung.
Der israelische Regierungschef hat auch in Israel viele Kritiker. Viele werfen ihm etwa vor, bislang keine persönliche Verantwortung für das politische und militärische Versagen beim Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 übernommen zu haben. Gegen Netanjahu läuft zudem seit längerem ein Korruptionsprozess. Kritiker werfen ihm auch vor, die Kriege im Gazastreifen und im Libanon in die Länge zu ziehen, um im Amt bleiben zu können. (dpa)