Nach Fan-AusschlussFC: Wehrle-Kritik wegen Phantasialand, Rekers Antwort kommt sofort

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Das leere Stadion beim 2:3 gegen Hoffenheim erhitzt auch Tage später noch die Gemüter vieler FC-Fans.

Köln/Brühl – Der Fan-Ausschluss im Rhein-Energie-Stadion beim Spiel gegen die TSG Hoffenheim am Samstag (2:3) – er erhitzt auch drei Tage später noch immer die Gemüter vieler FC-Fans.

Statt 9200 Fans wie ursprünglich erhofft gab es – mal wieder – tote Hose! Die Corona-Fallzahlen in Köln machten dem FC beim erhofften Fan-Comeback einen fetten Strich durch die Rechnung. „Jeder weiß, wie sehr gerade wir unsere Fans brauchen“, sagte ein enttäuschter FC-Präsident Werner Wolf.

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Besonders die Kurzfristigkeit der Entscheidung hatte für Frust gesorgt, erst am Freitagabend (18. September) wurde der FC informiert, da waren einige Kosten-Faktoren (z.B. Ordner, Catering etc.) schon nicht mehr rückgängig zu machen. Oberbürgermeisterin Henriette Reker hatte im Netz einen amtlichen Shitstorm der Fans über sich ergehen lassen müssen.

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Geschäftsführer Alexander Wehrle war bei TV-Sender Sky deutlich geworden: „Wir müssen die Prozesse hinterfragen und die Verhältnismäßigkeit. 20 Kilometer entfernt ist ein Freizeitpark, da sind jetzt 10.000 Besucher”, ärgerte sich der 45-Jährige mit Blick auf das Phantasialand in Brühl, das seit dem 29. Mai auch in Corona-Zeiten geöffnet ist.

Köln diskutiert über Fan-Ausschluss und Corona-Vergleiche

Seitdem diskutiert Köln: Sind die Fälle vergleichbar? Wo ist die Ansteckungsgefahr höher? Und: Wie vergleichbar sind die Zahlen aus Köln und Brühl?

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FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle, hier im Mai beim Spiel gegen Mainz 05, übte wegen des Fan-Ausschlusses gegen Hoffenheim offene Kritik.

Fest steht: Das Thema ist vor der Stichwahl am Sonntag (27. September) zwischen OB Henriette Reker und Herausforderer Andreas Kossiski (SPD) blitzschnell zu einem Thema im Kölner Wahlkampf geworden. Und Rekers Antwort auf die Kritik von Wehrle ließ nicht lange auf sich warten.

Phantasialand: Reker reagiert auf Kritik von Alexander Wehrle

„Das Phantasialand ist ein Freizeitpark und keine Veranstaltung. Als Oberbürgermeisterin von Köln bin ich für die Gesundheit der Menschen in unserer Stadt verantwortlich”, sagt die parteilose Oberbürgermeisterin auf Nachfrage des EXPRESS. „Ich treffe keine Entscheidungen für den Bürgermeister von Brühl.“

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Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker musste sich nach der Entscheidung, dass beim Spiel des 1. FC Köln gegen die TSG Hoffenheim doch keine Fans ins Stadion dürfen, heftige Kritik in den sozialen Netzwerken anhören.

Auch sie wäre gerne im Stadion gewesen, sagt Reker. Aber: „Wenn wir uns aber alle gemeinsam auf Regeln verständigen, dann müssen wir uns auch daran halten.“ Entscheidungen, die aktuell sein sollen, könnten auch nur kurzfristig getroffen werden, so die Oberbürgermeisterin.

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Kossiski dagegen sieht in dem Fall die Vereine ungerecht behandelt. „Das gilt aber auch für die Fortuna und für alle anderen Kölner Klubs, die viel zu spät von der Entscheidung erfuhren, obwohl sie in einem mehrtägigen Dialog mit Entscheidern der Stadt – wie Gesundheitsamt und Krisenstab – waren.“

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Und wie sieht die Reaktion vom Phantasialand aus? Der beliebte Freizeitpark in Brühl war zwar nicht das Ziel, aber immerhin der Gegenstand der offenen Wehrle-Kritik. Dennoch heißt es auf EXPRESS-Nachfrage: „Kein Kommentar.”

Bei den FC-Fans gilt die Hoffnung jetzt dem zweiten Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach (3. Oktober), das nach der Partie gegen Bielefeld im Rhein-Energie-Stadion dann wieder mit Zuschauern ausgetragen werden könnte. Wenn, ja wenn, es die Corona-Werte in Köln dann zulassen.