9-Euro-TicketBahn-Chaos in Köln: Drastische Maßnahmen für langes Wochenende angekündigt

Viele Menschen warten an Gleis 5 im Kölner Hauptbahnhof auf ihren Zug.

Aufgrund des 9-Euro-Tickets sind die Bahnsteige vor allem am Wochenende voll. Das Foto wurde an Pfingstmontag (6. Juni) in Köln aufgenommen.

Das 9-Euro-Ticket sorgte am ersten langen Feiertags-Wochenende für Chaos in Köln und ganz NRW. Jetzt, für das nächste lange Wochenende, wollen die Verkehrsverbünde besser gewappnet sein.

Es war Chaos mit Ansage: Als Anfang Juni das 9-Euro-Ticket im Kraft trat, nutzten viele Reisende das günstige Monatsabo gleich für einen Kurzurlaub am langen Pfingstwochenende.

Die Folge: Sowohl Bahnhöfe als auch Züge platzten zeitweise aus allen Nähten! Auch am Hauptbahnhof in Köln standen viele Menschen dicht an dicht und drängelten sich in die Bahnen. Viele Reisende klagten über chaotische Zustände. Das muss besser werden.

9-Euro-Ticket: Chaos am langen Pfingstwochenende

Denn: Mit Fronleichnam am Donnerstag (16. Juni) und dem Brückentag darauf steht Köln und ganz NRW bereits das nächste lange Wochenende bevor. Und damit eine Wiederholung des Andrangs über Pfingsten.

Diesmal allerdings wollen sich die zuständigen Verkehrsverbünde besser wappnen. Wie der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und der Nahverkehr Rheinland (NVR) am Dienstag (14. Juni) mitteilten, werden zahlreiche Maßnahmen ergriffen, um ein erneutes Chaos zu verhindern.

Langes Wochenende in NRW: VRR, NWL und NVR erhöhen die Kapazitäten

Die wichtigste Botschaft: VRR, NWL und NVR bieten alles auf, was da ist! Das gilt sowohl für die Schiene, wo auf stark frequentierten Strecken alle zur Verfügung stehenden Zugteile zum Einsatz kommen sollen, als auch für die Bahnhöfe, wo zusätzliche Helferinnen und Helfer den Ein- und Ausstieg erleichtern und somit Verspätungen verhindern sollen.

Letzteres gilt besonders an den Hauptbahnhöfen in Köln, Bonn und Düsseldorf, aber auch in Duisburg, Essen, Dortmund und Hagen.

VRR, NWL und NVR appellieren auch erneut an die Fahrgäste

„Kurzfristig überlastete Bahnhöfe wie zu Pfingsten werden wir aller Vorrausicht nach nicht verhindern können“, betont Heiko Sedlaczek, Geschäftsführer des NVR. Wohl aber soll die Organisation verbessert werden. Dafür appellieren VRR, NWL und NVR aber auch erneut an die Fahrgäste.

Menschen stehen am Hauptbahnhof in Köln am Gleis, während ein Zug einfährt.

Für den Einstieg in die Züge, hier ein Symbolfoto vom 6. Juni, soll die gesamte Länge der Bahnen genutzt werden.

Zum Beispiel sollen Reisende auf die Mitnahme eines Fahrrads verzichten. Darüber hinaus wird dringend gebeten, an vollen Bahnsteigen die gesamte Länge eines Zuges für den Einstieg zu nutzen und nicht im Bereich der Türen stehen zu bleiben. Zu Pfingsten hatten viele Züge Verspätungen, weil die Züge aufgrund von Überfüllung in den Türbereichen nicht abfahren konnten.

9-Euro-Ticket an Fronleichnam: VRR will mehr Menschen in den S-Bahnen

Außerdem setze man darauf, so Ronald Lünser, Vorstandssprecher des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR), dass die Menschen „häufiger die S-Bahnen für ihre Städtetouren nutzen, dort haben wir noch deutlich mehr freie Kapazitäten als in den Regionalzügen und im RRX.“

Wichtig zu wissen in dem Zusammenhang: Zumindest der NWL hinterfragt sich ob der aktuellen Lage auch selbst: „Das hohe Fahrgastaufkommen macht deutlich, wie sehr die Erhöhung der Fahrgastzahlen die Kapazitäten unseres Systems ganz nah an seine Grenzen bringt und dass wir dringend Investitionen in den Ausbau, in die Modernisierung und für Kapazitätserweiterungen unserer Angebote benötigen, wenn bis 2030 mit Blick auf den Klimaschutz regelmäßig doppelt so viele Fahrgäste mit uns fahren sollen“, so NWL-Chef Joachim Künzel. (tw)