Gegen den geplanten Kreisparteitag der AfD in Köln-Chorweiler richtet sich Protest der Initiative „Köln gegen Rechts“.
„Austragungsort ist eine Provokation“Protest gegen AfD-Parteitag in Köln, Veranstalter machtlos
von Adnan Akyüz (aa)
„Kein Raum der AfD“. Unter diesem Motto will die Initiative „Köln gegen Rechts“ am Sonntag (2. April) auf dem Pariser Platz im Stadtteil Chorweiler demonstrieren.
Hintergrund der Aktion ist, dass die Alternative für Deutschland (AfD) ihren Kreisparteitag im dortigen Bürgerzentrum abhalten möchte.
Köln: Protest gegen geplanten Kreisparteitag der AfD in Chorweiler
Der Protest reißt nicht ab. Die Initiative „Köln gegen Rechts“ hatte bereits dafür gesorgt, dass die AfD ihren geplanten Kreisparteitag vor einem Monat in der Gesamtschule Lindenthal abgesagt hat. Auch die Schule hatte eine Veranstaltung parallel zum AfD-Termin angekündigt.
Das sorgte dafür, dass die Partei ihre geplante Veranstaltung abgesagt hat. In einer Mitteilung der AfD hieß es dazu: „Eine ordnungsgemäße Durchführung ist aufgrund der linken Bedrohungslage durch linke Gegendemonstranten und einem ‚Schulfest‘ nicht gewährleistet.“
Für Christer Cremer, Sprecher der AfD Köln, war es ein „Trauerspiel, dass wir diesen Kreisparteitag nicht durchführen können“.
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In einer Mitteilung von „Köln gegen Rechts“ wird angekündigt, dass am Sonntag gegen den geplanten Kreisparteitag der AfD im Bürgerzentrum Chorweiler ab 10 Uhr auf dem Pariser Platz demonstriert werden soll.
In der Mitteilung heißt es weiter: „Kölner Bürgerzentren positionierten sich schon mehrmals gegen die AfD und den von der AfD propagierten Rassismus, Hass und Ausgrenzung. Auch die Wahl von Chorweiler als Austragungsort ist eine Provokation. Mitten in dem stark migrantisch geprägten Stadtteil will die AfD ihre braune Suppe auf dem Rücken eines Großteils der dort lebenden Menschen kochen.“
Nach einer Kundgebung will die Initiative dann mit einer Demonstration durch Chorweiler ziehen. Klaus Lober von „Köln gegen Rechts“ sagt: „Wir fordern weiterhin, dass der AfD keine Räume gegeben werden. Keinen Raum für rassistische Hetze!“
In einer gemeinsamen Erklärung der Kölner Bürgerzentren zu diesem Thema heißt es: „Eine völkische Partei veranstaltet nun ihren Parteitag in einem Kölner Bürgerzentrum unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Juristisch sind die städtischen Bürgerzentren aktuell nicht in der Lage, die Vermietung zu verweigern.“
Die AFD verkörpere ein Weltbild, dass der Arbeit der Bürgerzentren entgegenstehe. „Wir können und wollen diesen Parteitag nicht unkommentiert lassen und sagen, dass die Wahl des Veranstaltungsortes uns bestürzt hat. Wir fordern die Politik und Verwaltung auf, die Nutzungsverträge aller Kölner Bürgerzentren so zu gestalten, dass sie sich gegen anti-demokratisches, rassistisches, antisemitisch, völkisches, nationalistisches und antifeministisches Gedankengut in ihren Räumen schützen können“, heißt es weiter.
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Als Kölner Bürgerzentren und -häuser setzten sie sich täglich für ein „respektvolles, diskriminierungsfreies und offenes Miteinander in der Kölner Stadtgesellschaft“ ein. Daher sei es zynisch von der AfD, ausgerechnet in einem der Häuser ihren Parteitag abzuhalten, wo geflüchtete Menschen und Menschen mit Migrationserfahrung Angebote „dankend annehmen“ und wo „Hass keinen Platz“ haben soll.
Man werde den Parteitag zum Anlass nehmen, sich noch intensiver für eine „pluralistische, diskriminierungsfreie und bunte Gesellschaft“ einzusetzen.
Unterzeichnet wurde die Mitteilung von den Bürgerzentren Alte Feuerwache, Bocklemünd, Ehrenfeld, Engelshof, Nippes, Mülheim, Vingst, Kulturbunker, Quäker Nachbarschaftsheim, Förderverein Stollwerck, der Beiratsvorsitzenden des Bürgerhauses Chorweiler, Frau Senay Kargin, dem Beirat des Bürgerzentrums Deutz und dir Beiratsvorsitzenden des Bürgerhauses Kalk, Maria Wulf-Hundeck.