von Bastian Ebel (bas)Madeline Jäger (mj)Marion Steeger (MS)Iris Klingelhöfer (iri)Thomas Werner (tw)Adnan Akyüz (aa)Jan Wördenweber (jan)
Nach Astrazeneca-SchockKeine andere Wahl: So viele Spritzen musste Köln wegwerfen
Köln – Der plötzliche Stopp für den Impfstoff des schwedisch-britischen Herstellers Astrazeneca hat auch die Stadt Köln völlig überrascht. Im Impfzentrum Köln mussten am Montag, 15. März, 117 Dosen des Astrazeneca-Vakazins weggeworfen werden, wie jetzt bekannt wurde.
- Impf-Stopp für Astrazeneca mit erheblichen Folgen
- Stadt Köln muss 117 Spritzen mit Astrazeneca wegwerfen
- Kölns OB Henriette Reker macht Druck
Die 117 Spritzen waren nach Angaben der Stadt schon aufgezogen und damit nicht mehr lagerfähig. „Aufgezogener Impfstoff darf nur wenige Stunden verwendet werden“, erläuterte eine Sprecherin der Stadt.
Corona in Köln: Inzidenzwert weiter über 100
Derweil ist der Corona-Inzidenzwert in Köln nach Angaben des Landeszentrum Gesundheit NRW am Mittwoch (17. März) von 107,1 auf 104,1 gefallen. Das heißt: Am dritten Tag in Folge liegt er nun über 100. Greift nun die Notbremse?
Bund und Länder hatten im Zuge der kürzlichen Lockerungen beschlossen, dass die Lockdown-Regeln wieder in Kraft treten, wenn die Inzidenz in einem Bundesland oder einer Region an drei aufeinanderfolgenden Tagen auf über 100 steigt. Die Umsetzung liegt laut Bundesregierung beim Land. Der Krisenstab der Stadt Köln hatte aufgrund der Regelung am Montag noch keine neuen Beschlüsse in diese Richtung gefasst.
Der Inzidenzwert gibt an, wie viele Menschen von 100.000 Einwohnern sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus infiziert haben.
Derweil musste am Montag (15. März) am Impfzentrum in Deutz kurzfristig umgeplant werden. Weil Deutschland auf den Wirkstoff von Astrazeneca verzichtet, wurde laut Angaben der Stadt den Kölnerinnen und Kölnern mit Astrazeneca-Termin der Impfstoff von Biontech angeboten. So soll kein Termin abgesagt worden sein, alle Impfungen konnten stattfinden.
Astrazeneca: Stadt Köln reagiert schnell, muss aber Termine absagen
Allerdings: Ab Dienstag mussten alle Termine für Astrazeneca-Impfungen abgesagt werden. Bis Ende der Woche gilt das für etwa 8700 Termine.
OB Henriette Reker machte mit einem Statement am Dienstag (16. März) Druck auf die zuständigen Behörden, die offenen Fragen zu beantworten: „Ich erwarte eine schnellstmögliche Klärung, ob und wann es mit dem Impfstoff weitergehen kann. Sobald wieder Klarheit besteht, wird die Stadt Köln versuchen, die Kapazitäten des Impfzentrums hochzufahren, damit wir die Impfungen aufholen können. Verzögerungen der Impfkampagne in Köln wollen wir vermeiden.“
Corona in Köln: Stadt verschärft geltende Beschränkungen
Bereits am Freitag (12. März) hatte der Krisenstab beschlossen, dass die in Köln geltenden Beschränkungen verschärft werden. Folgendes teilte die Stadt am Nachmittag mit:
- Maskenpflicht: Ab dem Samstag, 13. März, gilt sie auch im Bereich des Brüsseler Platzes und am Rheinufer zwischen Drehbrücke Deutz und Zoobrücke.
- Essen- und Trinkverbot: „Um Ansammlungen von Personen, die keine Maske tragen, auf dem Rheinboulevard vorzubeugen, ist dort zusätzlich das Essen und Trinken verboten“, heißt es in dem Schreiben der Stadt. Nur Kinder unter drei Jahren sind von dem Verbot ausgenommen.
- Ein Alkohol-Konsumverbot gilt nun auch zwischen Drehbrücke Deutz und Zoobrücke.
Die Kölner Corona-Zahlen im Überblick
Sehen Sie hier die Corona-Übersicht für die Stadt Köln laut Landeszentrum Gesundheit (LZG) NRW:
GemeldeteFälle
Todesfälle
28.02.
Corona aktuell: Zahl der Toten in Köln bei 555
Nach mehreren Tagen ohne neue Todesfälle musste die Gesamtzahl der Toten seit Ausbruch der Pandemie nun doch wieder nach oben korrigiert werden. Sie liegt aktuell bei 555.
Corona in Köln: Arztpraxen sollen ab April impfen
Ab April soll auch in Kölner Arztpraxen gegen Corona geimpft werden. Dazu sollen 50.000 Impfdosen in die Domstadt geliefert werden, berichtet der „Kölner Stadt-Anzeiger”. Bis Ende August sollen es dann eine Million Impfdosen sein.
Ab 5. April sollen die Lieferungen in die Domstadt massiv erhöht werden. Arztpraxen sollen die Impfstoffe von Biontech/Pfizer, Astrazeneca und Moderna verimpfen dürfen.
Sollten tatsächlich eine Million Impfdosen in Köln eingesetzt werden, wäre es nicht weit bis zu einer Herdenimmunität und einer Rückkehr in ein Leben, das deutlich weniger Einschränkungen hätte als es in den vergangenen Monaten der Fall war.