Nach tödlichem Bauhaus-Drama in KölnMitarbeiter erheben schwere Vorwürfe gegen Chefs
Köln – Nach dem Tod des türkischen Familienvaters Ahmet Özdemir (69) im Kalker „Bauhaus“ sitzt der Schock tief bei der Familie des Mannes, der von Rigipsplatten erschlagen wurde. Aber auch bei den Mitarbeitern ist die Stimmung schlecht. Sie meutern, sprechen von Mobbing und Verstößen gegen die Arbeitsschutzvorschriften.
Tod in Kölner Bauhaus: Mitarbeiter erheben schwere Vorwürfe
Mitarbeiter der Filiale meldeten sich kurz nach dem Unglück beim EXPRESS, um neben ihrem Entsetzen auch ihre Wut zu beschreiben. Sie fühlen sich im Umgang bezüglich des tödlichen Dramas von der Geschäftsleitung im Stich gelassen. „Mitarbeiter, die den Unfall direkt und indirekt im Umfeld mitbekommen haben, haben nicht einmal eine psychologische Betreuung angeboten bekommen. Dabei hatten einige sogar noch Erste Hilfe leisten wollen“, so der Vorwurf.
Bauhaus-Drama in Köln: Geschäftsführung bestreitet die Behauptungen
Zu dieser Darstellung nimmt die Geschäftsführung der Bauhaus-Kette auf EXPRESS-Nachfrage Stellung. „Die Berufsgenossenschaft (BGHW), die unter anderem eine psychologische Soforthilfe anbietet, wurde unmittelbar in Kenntnis gesetzt und um Unterstützung gebeten. Hierüber wurden die Mitarbeiter informiert und ihnen aktiv Hilfe angeboten. Aktuell befinden sich einige Mitarbeitende in Betreuung und sind bis auf Weiteres im Krankenstand“, so Sprecher Robert Köhler.
Werden die Sicherheitsvorschriften im Bauhaus Kalk eingehalten?
Neben Stalking-Vorwürfen gegen einzelne Vorgesetzte schildert ein Mitarbeiter, dass bei der Sicherheit Unterschiede gemacht werden. Manche Beschäftigte müssten nicht einmal Sicherheitsschuhe tragen – dies seien die „Lieblinge“ der Chefs. Bauhaus widersprach, dass die Sicherheitsvorschriften nicht eingehalten werden.
Doch genau das ist der Verdacht, warum das Unglück ausgelöst wurde. Im Ausgabe-Lager waren Paletten aufeinander gestapelt, was nicht zulässig ist.