Heftige BetrugsmascheAuto-Verkäufer verspätet? Da schrillen in Köln alle Alarmglocken

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Ein Beispiel eines gefälschten Fahrzeugscheins.
Köln – Mehr als 100 Fälle hat die Kölner Polizei im Raum Köln und Leverkusen alleine seit Jahresbeginn 2020 registriert: Immer mehr Betrüger bieten geklaute Autos zum Verkauf an. Die gutgläubigen Käufer vermuten ein Schnäppchen und erleben bei der Ummeldung oft das böse Erwachen – ein Albtraum, der richtig teuer werden kann! Am Donnerstag (4. März) haben ADAC und Polizei über die Lage aufgeklärt und wichtige Tipps gegeben.
- Betrug beim Autokauf: Mehr als 100 Fälle seit Beginn von 2020
- ADAC Nordrhein und Polizei Köln warnen vor Masche
- Nützliche Tipps, mit denen sich Käufer schütze können
Betrug beim Autokauf: ADAC und Polizei warnen vor Masche
Es klingt wie der wahr gewordene Traum bei der Suche nach einem Gebrauchtwagen: Auf einem Portal stößt ein Interessent auf ein Top-Angebot, auch in Sachen Kaufpreis. Doch genau hier setzt die Masche der Betrüger an: Ein Termin wird vereinbart, das geklaute Auto soll vom unwissenden Käufer ja in Augenschein genommen werden. Die Chancen, den Betrug auf Anhieb zu entlarven: gering.
„Oftmals verspätet sich der Verkäufer dann, weil er erst einmal ausspioniert, ob es sich um einen harmlosen Käufer oder um die Polizei handelt“, berichtet Kriminalhauptkommissar Jürgen Endres von der Kölner Polizei, der in den vergangenen Monaten zahlreiche Fälle aufgenommen hat. Eine Verspätung, so harmlos sie auch erscheinen mag, könnte also ein Indiz für einen Betrug sein.
Autokauf: Betrüger kommen oft zu spät zum Treffpunkt
Hat der Betrüger die Lage gecheckt und als sicher bewertet, kommt er zum Treffpunkt und lässt den Käufer eine Probefahrt absolvieren. Das Auto ist in Ordnung und gefällt, der Kaufvertrag wird unterschrieben, das Geld in bar übergeben.

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Kriminalhauptkommissar Jürgen Endres von der Polizei Köln.
Das „böse Erwachen” erfolgt dann bei der Ummeldung auf der Zulassungsstelle. Sowohl das Auto als auch die Zulassungspapiere erweisen sich als gestohlen. „Die Verkäufer zu identifizieren, ist aufgrund der geringen Spurenlage und den falschen Kontaktdaten meist schwierig“, erklärt Endres. Und selbst wenn die Täter ermittelt würden, sei das Geld nicht mehr aufzufinden und bei den Betrügern oft nichts zu holen.
Auto-Betrug: ADAC und Polizei Köln im Nachhinein oft machtlos
Auch beim ADAC sind die Fälle bekannt, zahllose Mitglieder haben sich bereits an den Automobil-Club gewendet. Doch auch dem ADAC sind die Hände gebunden.
„An gestohlenen Sachen kann man kein Eigentum erwerben – auch dann nicht, wenn man nicht wusste, dass das Auto gestohlen ist. Der Käufer steht also mit leeren Händen da“, erklärt ADAC-Rechtsexpertin Gabriele Schön. „Es bleibt nur die Möglichkeit, Strafanzeige zu erstatten.“
Polizei Köln und ADAC mit wichtigen Tipps für Autokäufer
Aber wenn man keine Chance hat, im Nachhinein zu seinem Recht zu kommen: Wie kann man sich dann vorab schützen? ADAC und Kölner Polizei haben Tipps zusammengestellt:
- Vorsicht bei sehr verlockenden Angeboten. Gerade preislich sollte man skeptisch bleiben: Warum ist das Auto so viel günstiger als vergleichbare Modelle?
- Bestehen Sie darauf, den Wagen an der Wohnanschrift des Verkäufers zu besichtigen (Klingelschild überprüfen)!
- Wie sehen die Fahrzeug-Papiere aus? Rechtschreibfehler weisen oft auf Fälschungen hin
- Lassen Sie sich den Personalausweis des Verkäufers zeigen! Handelt es sich um einen vorläufigen Personalausweis? Der ist leicht zu fälschen. Zeigt der vorgelegte Ausweis das Bild des Anbieters? Oft werden aus Taschendiebstählen erlangte Ausweise für Verkäufe genutzt
- Kündigen Sie an, das Auto bei der Polizei überprüfen zu lassen. Betrüger schreckt das oft ab
- Treffen Sie sich mit dem Verkäufer bei der Zulassungsstelle und melden Sie das Auto gemeinsam um
Weitere Informationen zum Thema gibt es auf der Homepage des ADAC. Dort werden viele Fragen beantwortet. (tw)