Blutiger AngriffBussard krallt sich Jogger am Kölner Rheinufer
Köln – Für Jogger ist es eine gefährliche Zeit, wenn die Bussarde jetzt Nachwuchs haben. Jogger Dirk Rohde (52) hat es selbst schmerzlich erfahren. Denn am Rheinufer in Merkenich wurde er von einem Raubvogel angegriffen.
„Ich war dort joggen und ahnte nichts Böses. Plötzlich bemerkte ich einen stechenden Schmerz am Kopf, aber gesehen habe ich nichts“, erinnert er sich. Der Übeltäter hatte sich geräuschlos genähert und seine messerscharfen Krallen in seine Kopfhaut gebohrt.
„Nach der ersten Attacke tat es nur weh. Doch dann gab es den zweiten Angriff. Danach war mein Kopf blutig“, berichtet Rohde.
Dann machte er auch den Angreifer aus – einen Mäusebussard. Der startete bereits durch und wollte den 52-Jährigen erneut anfliegen. „Doch beim dritten Mal konnte ich den Vogel abwehren. Der flog dann zu einem Baum und beschimpfte mich von da oben.“
Nach der Attacke erst einmal zum Arzt
Weil die Wunde blutete, musste Rohde zum Arzt, um sich vorsorglich eine Tetanusspritze abzuholen. Denn die Krallen bohren sich sonst in Mäuse, Ratten oder Kaninchen und könnten Krankheiten übertragen.
Der 52-Jährige möchte nun andere Jogger warnen. Rohde war im Bereich Leinpfad am Merkenicher Rheinufer unterwegs. Dort dürfte der Raubvogel seinen Horst haben und den Nachwuchs aufziehen.
Raubvogel-Angriff ist kein Einzelfall
Karl-Heinrich Terglane (50), Tierpfleger in der Greifvogelschutzstation Gut Leidenhausen: „Besonders zu Anfang der Brutzeit verteidigen Bussarde ihr Revier sehr aggressiv. Das ist natürlicher Trieb und dauert von der Balz, bis die Jungtiere flügge sind (Mai-Juli).“ Auf Kölner Stadtgebiet seien es 1500 Brutpaare (geschätzt). Häufige Plätze: Melaten, Aachener Weiher oder Volksgarten.
Tipp von Tierschützern an alle Jogger im gesamten Stadtgebiet: Man sollte derzeit stets mit Kopfbedeckung (Mütze) unterwegs sein. Das schützt bei einem plötzlichen Angriff vor einer blutigen Verletzung.