Mitten in KölnIm Video: Brings spielen erstmals ihre neue Hymne „Mer singe Alaaf”
Köln – Dass Papa Rolly Brings (77) mit all seinen Söhnen gemeinsam öffentlich auftritt, kommt nicht oft vor.
Umso schöner der Gig am Dienstagabend (10. November) am Mahnmal der Edelweißpiraten in Köln-Ehrenfeld. Denn dort gab die Brings-Family anlässlich des Jahrestags der Reichspogromnacht vor 82 Jahren einige Lieder zum Besten.
Es ist auch und gerade in Köln ein Tag des Gedenkens an die Opfer der Nazis.
Wo am Tag zuvor in Sachsens Hauptstadt Dresden Pegida-Anhänger zum Teil mit Hakenkreuz-Plakaten gesichtet wurden, stand bei Brings und Co. etwas ganz anderes im Vordergrund.
Brings sangen erstmals ihr neues Lied Mer singe Alaaf in die Mikrofone.
Das Ganze wurde unter Corona-Bedingungen live gestreamt und tausende Kölner verfolgten den Auftritt im Netz an den Screens.
Mer singe Alaaf: Premiere am Mahnmal
Gänsehautatmosphäre war garantiert, als jetzt, mitten im Lockdown light der Corona-Pandemie, erklang: Un mer singe Alaaf, villeich es bessje stiller; un dat, wat wor, kütt bestemmp baal widder.
Der ehemalige Bezirksbürgermeister Franz Josef Wirges hielt die Begrüßungsrede, Miguel Freund von der Synagogengemeinde war ebenfalls gekommen, um 82 Jahre nach der Schande der Pogromnacht, in der 1938 deutschlandweit Synagogen in Brand gesteckt worden waren, zu sprechen.
Mehr als 35 Minuten dauerte die Veranstaltung, die den Opfern des NS-Regimes gewidmet war.
„Was in Halle passiert ist, darf sich nicht wiederholen”
Wirges in seiner Rede: „Auch in Corona-Zeiten ist es wichtig, dass Vertreter der Stadt Köln dabei sind. Es ist wichtiger denn je, dass wir unsere Stimmen nicht nur erheben, sondern uns tatkräftig gegen Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit stemmen. Das, was in Halle passiert ist oder an anderen Stellen, die man ja heute kaum noch zählen kann, darf sich nicht wiederholen. Wir aufrechte Demokraten sind der Verfassungsschutz unseres Landes. Heute sind wir hier mit einer Star-Besetzung: Nicht nur der Vater Brings ist da, sondern auch Peter, Stephan und Benjamin. Danke Euch!“