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Macht-PokerDrei Strippenzieher: Die mächtige „Köln-Connection" der SPD in Berlin

Die SPD Fraktion applaudiert dem wiedergewählten Fraktionschef Rolf Mützenich (vorne) bei einem Gruppenbild nach der Sitzung der SPD-Fraktion im Bundestag.

Die neue SPD-Fraktion im Deutschen Bundestag bei einem Gruppenfoto am 29. September. Im Rennen um das Kanzleramt spielen drei Kölner eine gewichtige Rolle.

Mit Norbert Walter-Borjans, Rolf Mützenich und Karl Lauterbach geben drei Kölner den Ton bei der SPD in Berlin an.

von Bastian Ebel  (bas)

Köln. Das Regierungsviertel in Berlin: Derzeit herrscht in Deutschlands Machtzentrum absoluter Ausnahmezustand nach den Bundestagswahlen. Ganz vorne bei den Regierungsverhandlungen für die SPD sind ausgerechnet drei Politiker aus Köln dabei, die auch im Hintergrund wichtige Fäden ziehen.

Hätte man Norbert Walter-Borjans, Rolf Mützenich und Karl Lauterbach vor ein paar Monaten gefragt, was sie nach der Bundestagswahl machen – sie hätten wohl unter vier Augen von der Opposition gesprochen.

Rolf Mützenich am 26.11.2020 in Berlin im Bundestag bei Debatte zu Corona-Strategie

Rolf Mützenich, hier am 26. November 2020 in Berlin, ist Fraktionsvorsitzender der SPD im Bundestag.

Wenige Wochen später sind sie als SPD-Chef (Walter-Borjans), Fraktionsvorsitzender (Mützenich) und Minister-Anwärter (Lauterbach) auf einmal gewichtige Mitspieler im Macht-Poker um das Kanzleramt. Für die SPD sitzen mit Walter-Borjans und Mützenich sogar zwei Köln-Politiker direkt am Verhandlungstisch für die SPD.

Allen voran Norbert Walter-Borjans, der ehemalige NRW-Finanzminister und seit 2019 neben Saskia Esken Parteivorsitzender, mischt gehörig mit in den Sondierungsgesprächen. Von Köln-Sülz aus vielleicht sogar auf einen Ministerposten? Alles scheint derzeit möglich für den Fan von Fortuna Köln.

Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken lächeln in die Kamera

Norbert Walter-Borjans (l.) ist neben Saskia Esken (aufgenommen im August 2021) Parteichef der Sozialdemokraten.

Nächster großer SPD-Player: Fraktionschef Rolf Mützenich! Der glühende FC-Fan (es gibt sogar einen Abgeordneten-Fanklub in Berlin mit anderen Bundestagskandidaten) steht den Genossen im Bundestag vor und nimmt dadurch ebenso Einfluss auf die künftige Regierung Deutschlands.

Und zuletzt natürlich Karl Lauterbach: Der Gesundheitsexperte gilt insbesondere durch seine starke mediale Präsenz in der Corona-Pandemie fast schon naturgemäß als heißer Anwärter auf einen Minister-Posten.

„Natürlich würde ich ein Ministeramt nicht ablehnen in Bereichen, in denen ich mich gut auskenne“, sagte er neulich im Tagesspiegel. Er nimmt zwar nicht an den Sondierungsgesprächen teil, aber Lauterbach hat hinter den Kulissen ein ordentliches Wörtchen mitzureden.

Karl Lauterbach, Gesundheitsexperte der SPD und Direktkandidat für Wahlkreis Köln

Karl Lauterbach im Wahlkampf in Köln im Juli 2021.

45 Prozent der Deutschen hätten ihn einer neuen Umfrage nach gerne als Gesundheitsminister. Hilft die Köln-Power der SPD bei den Sondierungen? „Von einer Köln-Connection würde ich nicht reden. Aber Rolf, Norbert und ich kennen uns schon sehr lange und sind befreundet. Das hilft natürlich in Verhandlungen ungemein", sagte Lauterbach im Gespräch mit EXPRESS.de

Denn noch wären da ja auch noch die intensiven Gespräche mit einem anderen, gewichtigen Rheinländer: FDP-Chef Christian Lindner kandidierte übrigens direkt neben Lauterbachs Wahlkreis für den Rheinisch-Bergischen Kreis an der Grenze zu Köln. Ob die neue Köln-Power die SPD ins Kanzleramt hievt? Die kommenden Tage werden es zeigen.