Die Filmbranche steckte die Köpfe zusammen und diskutierte über neue oder geplante Projekte. Bei der „Peugeot BVC Casting Night“ in Köln ging es für viele darum, sich für neue Aufgaben zu empfehlen.
Promi-Auflauf in MülheimFilmstars ließen sich das Kölsch schmecken – „Klinkenputzen gehört dazu“
Deutscher Filmball, Berlinale, Oscar-Verleihung – für die Schauspiel-Elite stehen zum Jahresstart immer zahlreiche wichtige Termine auf der Agenda. Auch Köln kam in diesem Jahr erstmals in den Genuss eines wichtigen Branchentreffs.
Während in der Stadt bereits der Karneval in den Sälen tobt, fand am Mittwochabend (22. Januar 2025) zum 14. Mal die „Peugeot BVC Casting Night“ statt. Erstmals hatten die Veranstalter dazu Köln als Standort ausgewählt.
„Peugeot BVC Casting Night“: Köln erstmals Standort der Party
Im rustikalen Ambiente des „Dock 2“ in Mülheim tummelten sich mehrere hundert Filmschaffende, um Kontakte aufzufrischen und neue Ideen zu besprechen. Hinter der Abkürzung BVC verbirgt sich der Bundesverband Casting. Seit 2003 existiert der Verein, um Interessen gemeinsam zu stärken, innerhalb der Filmbranche gebündelt sichtbar zu machen und durchzusetzen.
Stephanie Maile, stellvertretende Vorsitzende, fasste den Sinn des Abends knapp zusammen: „Es geht hier um Begegnungen, wir wollen Zeit miteinander verbringen und uns besser kennenlernen“. Bei Currywurst, Thunfisch-Praliné, Cakepops und Kölsch wurde über viele Filmpläne getuschelt.
„Das ist kein unwichtiger Termin. Hier kommen die zusammen, die unsere Filme besetzen und uns Rollen organisieren. Da kann man sich ruhig mal blicken lassen“, sagte Kölns „Tatort“-Kommissar Dietmar Bär (63) zu EXPRESS.de.
Eine neue Traumrolle suche er aber nicht. „Ich werde bald 64, da verfolge ich keine konkreten Ziele“. Vielmehr interessierte ihn beim Smalltalk die Entwicklung in der Trainerfrage bei seinem Herzensverein Borussia Dortmund.
Auch Henning Baum (52) mischte sich unter die Menge. Der bereitet sich gerade auf das Comeback seiner Kultserie „Der letzte Bulle“ vor. „Wir sind bereits in der Vorarbeit, bis zum Start der Dreharbeiten dauert es aber noch ein bisschen. Das ist schon jetzt ein schönes Stück Arbeit. Derzeit sitzen wir noch über den Drehbüchern“.
Wann genau Baum in seiner Paraderolle als unkonventioneller Ruhrpott-Cop erstmals wieder bei Prime Video zu sehen sein wird, wollte er aber noch nicht verraten.
Geheimhaltung ist in der Branche bei neuen Filmen ohnehin oberste Pflicht. Auch Max von der Groeben (33) berichtete, dass er gleich drei Projekte abgedreht habe. „Ich sage aber lieber noch nichts über den Inhalt“, sagte er lachend. „Wichtig ist mir, dass mein Spektrum breit gefächert bleibt – von komödiantischen Serien bis zu ernsten Filmen“.
„Tatort“-Kommissar Martin Brambach (57) redete nicht lange um den heißen Brei herum, warum er in der Kölner Event-Location den Austausch suchte. „Die Zeiten haben sich wieder geändert. Ohne Klinkenputzen geht’s nicht, da sollte man sich nicht zu fein sein. Es gibt ungefähr 30.000 Kolleginnen und Kollegen, die vom Fernsehen leben wollen. Man sagt, dass zwischen 200 und 300 regelmäßig ihre Miete zahlen können. Und im Moment ist die Zahl abnehmend, weil weniger gemacht wird, viel im Ausland produziert wird und die Sender in Deutschland derzeit auf dem Geld sitzen.“
An der Seite seiner Frau Christine Sommer (55) plauderte er deshalb mit vielen Gästen über mögliche Herausforderungen. „Ich habe gut zu tun, kann mich nicht beklagen. Ich drehe gerade etwas für das ZDF, meine Werbung für Toom wird mit einer neuen Frühjahrskampagne fortgesetzt, mit meiner Frau spiele ich viel Theater und der Tatort geht auch noch weiter. Vor zwei Jahren hätte ich mich angesichts der Anfragen drei- oder vierteilen können. Aber auch mir schadet es nicht, mich durch solche Abende in Erinnerung zu rufen“.
Schauspielkollege Hannes Jaenicke (64) nahm seinen Köln-Besuch entspannt. „Ich hab‘ ganz gut zu tun und brauche keine neuen Angebote“, sagte er. Er segelt jedoch jedes Jahr bei der „Peugeot Ocean Trophy“ in Griechenland mit, wo die prominenten Teilnehmenden Plastikmüll im Meer sammeln. Und vom Hauptsponsor waren etliche Entscheider bei der Party vor Ort.
Sängerin und Schauspielerin Yvonne Catterfeld (45) gestand, dass sie eher selten auf solche Promi-Treffs gehe. „Ich möchte einfach einen entspannten Abend haben, aber ohne große Erwartungshaltung“, sagte sie EXPRESS.de.
Auf ihren nächsten Köln-Besuch freut sie sich auch schon ganz besonders. Am 14. Mai startet sie im Carlswerk Victoria ihre „Move“-Tour. „Im März erscheint mein neues Album, dann beginnt die Tour. Bei mir hat 2025 zunächst die Musik Vorrang vor der Schauspielerei“. In der TV-Serie „Wolfsland“ bleibe sie dennoch weiter an Bord.