Er ist ein Urgestein in der Kölner Politik, packte auch als beliebter Porzer Bürgermeister immer pragmatisch an. Doch es gibt wichtigere Dinge im Leben für Henk von Benthem – und zwar die Liebe. „Ich werde heute meinen Rücktritt in der Ratsversammlung bekannt geben“, bestätigte er EXPRESS.de kurz vor dem Rat am Donnerstag (8. September).

Weder politische Ränkespiele noch „Unlust“ sind der Grund für van Benthems Rückzug im Rat, im Gegenteil. Er setzt an zu einer wunderbaren Liebeserklärung. „Meine Frau leidet noch immer an den Folgen ihrer Corona-Erkrankung aus dem vergangenen Jahr“, erzählt der Mann mit Wurzeln in den Niederlanden. Zudem habe seine Frau Heidi (79) auch Parkinson.

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„Wissen Sie, ich wurde 31 Jahre lang von meiner Frau gepflegt, mir ging es hervorragend. Jetzt ist es an der Zeit, etwas zurückzugeben. Für mich ist das ein Rücktritt aus Liebe.“ Was für eine wunderbare Geste. Denn der Politiker hatte sehr um seine Frau gebangt.

Rückblick: Heidi musste im Dezember 2021 aufgrund ihrer Covid-Erkrankung in die Klinik, kämpfte auf der Intensivstation um ihr Leben. Im Januar dann die Entwarnung: Sie ist auf dem Weg der Besserung.

„Das Ganze ekelt mich an“

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„Aber es ist ein langer Weg“, so van Benthem. „Es geht von Tag zu Tag besser, das ist einfach wunderbar.“ Allerdings ist Heidi immer noch auf Hilfe angewiesen. „Ich möchte vollkommen für meine Frau da sein. Das wäre mit meinem Mandat aber nicht möglich.“

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In den kommenden Tagen wird das Ehepaar auch umziehen – in eine barrierefreie Wohnung in Porz. Und da begegnet van Benthem unwillkürlich seiner politischen Laufbahn wieder.

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Denn die integrative Wohnanlage hatte er damals als Porzer Bürgermeister mit angestoßen. „Damals wusste ich noch nicht, dass ich das mal irgendwann in Anspruch nehme. So schließt sich der Kreis“.

Den Platz von van Benthem wird übrigens ein alter Bekannter einnehmen: CDU-Urgestein Artur Tybussek (unter anderem bekannt als „titschende Jungfrau“ im Kölner Dreigestirn 1993) wird in den Rat aufrücken.