Im Kampf gegen das Coronavirus kommt es auf die Geschwindigkeit an. Köln hat erneut gezeigt, wie es geht, meint unser Autor. Ein Kommentar.
KommentarKampf gegen Corona: Bei aller Kritik – in einer Sache ist Köln Vorbild
Köln. Anlass zur Kritik findet man in diesen Tagen bei der Stadt Köln schnell. Die Zustände am 11.11. auf der Zülpicher Straße etwa oder Einsätze des Ordnungsamts, die als überzogen gewertet werden. In einer Sache gebührt der Kommune jedoch großes Lob – zumal es eine immens wichtige ist, die Köln da gestemmt hat: der schnelle Aufbau eines neuen Impfzentrums.
Innerhalb von nur einer Woche ist es gelungen, die Organisation für den Standort an der Lanxess-Arena auf die Beine zu stellen. Am Dienstag, 23. November, kann das Drive-In-Impfzentrum auf dem Arena-Außengelände eröffnet werden.
Lanxess-Arena Köln: Impfzentrum eröffnet am Dienstag, 23. November
Köln drückt dabei einmal mehr in der Pandemie aufs Gaspedal. „Was Köln macht, ist vorbildlich“, sagt denn auch Corona-Experte Karl Lauterbach. Egal, wie sehr der Kölner Politiker auch polarisiert: Er hat in fast allen Punkten stets recht behalten. Zum Beispiel, als er die Schließung der Impfzentren im Spätsommer als verfrüht kritisierte.
Schon damals hatte Köln Tempo bewiesen, als es um den Aufbau ging: Das Impfzentrum an der Messe war betriebsbereit – allein der fehlende Impfstoff verzögerte die Eröffnung.
Die Geschwindigkeit, das sagen alle Experten, ist entscheidend. Länder wie Portugal oder Spanien sind bei der Impfquote weiter als Deutschland, ohne eine Impfpflicht eingeführt zu haben. Im Land der Dichter und Denker muss nun überall der Hebel angesetzt werden. Geredet wird viel, praktisches Handeln ist aber umso wichtiger. Gut, dass es in Köln erneut funktioniert hat.