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Kommentar„Long-Chaos“ in Köln: Wer jetzt Corona hat, muss sich noch wärmer anziehen

Köln: Das Infektionsschutzzentrum (ISZ) an der Uniklinik Köln.

Wer sich in Köln aktuell mit Corona ansteckt, kann schnell zum Test-Chaos-Opfer werden, was auch an den Öffnungszeiten des Infektionsschutzzentrum (ISZ) der Uniklinik liegt.

Wer sich jetzt in Köln mit Corona ansteckt wird schnell zum Test-Chaos-Opfer. Das wird schlimmer werden, sagt unsere Autorin, die während ihrer Erkrankung in Köln nur schlechte Erfahrungen gemacht hat. Ein EXPRESS.de-Kommentar.

von Madeline Jäger  (mj)

Schüttelfrost, Fieber und Wut im Bauch: Wer sich in Köln gerade mit Corona infiziert, kann schnell zum Test-Chaos-Opfer werden. Die anstehenden Corona-Lockerungen, die nach der Übergangsphase ab dem 2. April in NRW kommen, werden die allgemeine Planlosigkeit zusätzlich befeuern. Laut Experten werden sich noch mehr Menschen infizieren und somit vom Test-Chaos betroffen sein.

Klar kann man sich riesig freuen, wenn man als Corona-Patient mit Erkältungssymptomen davon kommt. Doch mit Fieber in der Kälte auf einen Corona-Test zu warten, den man dann in keiner der etlichen Kölner Teststationen machen darf – das ist alles andere als gutes Pandemie-Management. Dabei verlangen viele Arbeitgeber den Corona-Test-Nachweis.

Corona in Köln: Tests theoretisch an jeder Ecke möglich, mit Symptomen praktisch nirgends

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass die Kölnerinnen und Kölner aktuell theoretisch an jeder Ecke einen Corona-Test machen können. Doch wer wirklich Symptome hat und tatsächlich von einer Corona-Infektion ausgehen muss, der sollte sich ziemlich warm anziehen. Denn er wird abgewiesen. Und damit die Dunkelziffer befeuert.

„Mit Symptomen können Sie hier keinen Corona-Test machen. Dann müssen Sie zur Uniklinik oder zum Hausarzt“, heißt es dazu harsch im zugigen Test-Zelt. Blöd nur, wenn es zum Beispiel Mittwochmittag ist und sich der Hausarzt längst im wohlverdienten Feierabend befindet oder Sie gar keinen festen Hausarzt haben.

Test-Chaos in Köln: Mit Fieber durch die City und munter Viren verteilen – ist das der Plan?

Dann müssen Sie wohl fiebrig mit der KVB durch die halbe Stadt und munter ihre Omikron-Viren in Köln verteilen. Je nachdem, wie weit Sie es bis zum Infektionsschutzzentrum der Uniklinik oder bis zum Arzt eben haben.

Und richtig ärgerlich wird es dann, wenn sie zu krank sind, um sich an die Öffnungszeiten zu halten und es schon nach 15 Uhr ist. Upps. Dann ist nämlich beim Uniklinik-Testzentrum Schicht im Schacht.

Corona: Statt „Freedom Day“ ist wohl eher „Long-Chaos“ angesagt

Wer aktuell mit Symptomen in drei Corona-Testzentren in Köln nachfragt, bekommt drei komplett unterschiedliche Antworten darauf, was er tun soll. Und im vierten Zentrum, völlig erschöpft und desillusioniert, klappt es dann plötzlich mit dem Test. So kann es nicht weitergehen.

Statt weiterer Lockerungen sollten sich die Stadt und die Bundesregierung dringend auf ein besseres Pandemie-Management konzentrieren. Ansonsten ist statt eines echten „kölschen Freedom Day“ in Sachen Corona weiterhin eher „Long-Chaos“ angesagt.