Auf und Ab bei den Corona-Zahlen. Vor allem in den Kölner Stadtteilen variieren die Inzidenzwerte oft und mit überraschenden Werten. Fürs gesamte Kölner Stadtgebiet liegt die Inzidenz aktuell bei 41,8.
Corona in KölnHeftiges Auf und Ab der Zahlen – ein Stadtteil trauriger Spitzenreiter
Köln. Von Woche zu Woche sieht die Kölner Corona-Karte anders aus. Waren vor kurzem noch die Altstadt-Gebiete Spitzenreiter beim Inzidenzwert, schnellen jetzt plötzlich die Zahlen in ganz anderen Stadtvierteln nach oben.
Dunkel eingefärbt und damit mit hohen Inzidenzwerten belegt sind momentan drei Veedel. Trauriger Spitzenreiter ist Elsdorf mit 350,1. Sechs „frische“ Corona-Fälle in den vergangenen sieben Tagen haben für diesen Sprung bei den 1714 Einwohnern gesorgt. Auch Gremberghoven mit einer Inzidenz von 195,6 bei 3068 Einwohnern und Libur mit 178,7 bei 1119 Einwohnern liegen ganz vorn.
Corona in Köln: Positive Nachricht durch Schwerpunktimpfungen
Überraschung: Etliche Kölner Stadtteile weisen eine Inzidenz von 0 auf. Genau zwölf sind es. Und dazu gehören auch Veedel, in denen die Stadt Köln unkomplizierte Impfaktionen unter anderem per Impfbus angeboten hat. So hat es in Merkenich, Chorweiler oder Meschenich seit sieben Tagen keinen neuen Corona-Fall gegeben.
Wie erklärt sich dieses Auf und Ab? Benedikt Mensing vom Presseamt der Stadt Köln erklärt: „Die 7-Tage-Inzidenzen auf Stadtteilebene können sich innerhalb kurzer Zeiträume deutlich unterscheiden. Ein Stadtteil mit hoher, überdurchschnittlicher Inzidenz, kann eine Woche später wieder deutlich niedriger liegen oder umgekehrt. Bei Stadtteilen mit geringer Einwohnerzahl fällt die Schwankung sehr viel deutlicher aus.“
Mensing bestätigt: „Aktuell haben mehrere Stadtteile eine Inzidenz von 0. Dies hängt mit der niedrigen Gesamtinzidenz, höheren Durchimpfungsrate – dazu haben die Schwerpunktimpfungen in den vulnerablen Stadtteilen beigetragen – und dem unterschiedlichen Reiseverhalten zusammen.“
Corona in Köln: Junge Kölner noch nicht vollständig geimpft
Nicht verändert hat sich übrigens die Personengruppe, die bei den Corona-Zahlen zu den „Treibern“ gehört: Kölnerinnen und Kölner zwischen 20 und 39 Jahren. Diese Gruppe macht unter den 54.908 Gesamtfällen gut ein Drittel aus: 20.420 Personen sind in der Statistik des Landeszentrums Gesundheit NRW aktuell erfasst.
„Die Häufung der Infektionen in der jüngeren Altersgruppe lässt sich auf verschiedene Einflussfaktoren zurückführen“, weiß der Stadtsprecher. „Junge Menschen sind häufiger nicht hausärztlich angebunden und haben zudem erst seit Anfang Juni, also dem Zeitpunkt der Aufhebung der Impf-Priorisierung, ein allgemeines Impfangebot erhalten. Dementsprechend ist der Anteil der vollständig Geimpften in dieser Altersgruppe noch gering.“
Eine vollständige Immunisierung sei aber für einen guten Schutz insbesondere gegen die Delta-Variante unerlässlich. Mensing: „Dazu ist diese junge Altersgruppe im Alltag sehr mobil, hat vergleichsweise viele Sozialkontakte und reist aktuell viel. Ein entscheidender Baustein ist das Impfen der jüngeren Menschen. Daher soll weiterhin bürgernah und niederschwellig geimpft werden. Insbesondere durch ein mobiles Impfangebot an viel frequentierten Orten – unter anderem am Zülpicher Platz, an der Deutzer Kirmes, am Neptunplatz oder am Jugendzentrum.“