Wie sieht die neue Corona-Schutzverordnung in NRW aus? Kölner Veranstalter und Vermieter müssen „ins Blaue" planen. Für sie ein unhaltbarer Zustand.
Corona-WutKölner Veranstalter attackieren NRW-Regierung
Köln. Ungewissheit. Unplanbarkeit. Perspektivlosivlosigkeit. Nach der Ministepräsidentenkonferenz sind auch die Kölner Veranstalter und Vermieter ratlos, wie es im Herbst für sie weiter geht.
Für Arena-Geschäftsführer Stefan Löcher hat die Konferenz keine neuen Erkenntnisse gebracht. „Für uns und die Veranstaltungsbranche herrscht weiter Unplanbarkeit und Ungewissheit", sagt Löcher sichtlich enttäuscht im Gespräch mit EXPRESS.de. Denn: „Noch muss das jeweilige Bundesland die neuen Ergebnisse in die Corona-Schutzverordnung einarbeiten. Was das schließlich für uns bedeutet, kann ich Stand jetzt noch nicht sagen."
Wohl aber, dass zumindest bei den Kölner Haien mit 9.000 Zuschauern geplant werden kann, weil Sport noch einmal ein besonderer Fall sei. Letztlich hofft Löcher auf positive Signale der NRW-Landesregierung. „Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass die Regierung die Veranstaltungsbranche in der neuen Verordnung im Blick hat."
Das gleiche Bild bei Christoph Damaschke, der mit „Hüttengaudi“ und „Kölschfest“ für zwei Publikumsmagnete im Zelt am Südstadion sorgte. „So kann es nicht weitergehen. Wir planen grob und ins Blaue. So langsam wird es auch seelisch immer weiter eine Belastung“, sagt der Veranstalter unumwunden.
Denn: Mindestens zwei Monate Vorlaufzeit brauche eine große Veranstaltung mindestens. „Wie sollen wir das gewährleisten, wenn es drei Tage vorher heißt, es muss abgesagt werden?“ Wie für Stefan Löcher bleibt die Hoffnung, dass die NRW-Landesregierung eine Abkehr von der Inzidenz beschließt und Veranstaltungen der Privatwirtschaft überlässt. „Wir arbeiten mit einem Fachmeister für Veranstaltungshygiene zusammen. Wir können das leisten, denn die meisten Konzepte sind uns bekannt.“
Köln: Veranstaltungs-Desaster aufgrund von Corona-Verordnung
Ähnlich sieht das Kölnkongress-Chef Bernhard Conin, Herr über Gürzenich, Tanzbrunnen und Co.: „Es fehlt die Planbarkeit. Ich hätte mir erwartet, dass bei der Konferenz ein Modell erarbeitet wird, in dem die Regeln für künftige Veranstaltungen bereits festgelegt worden wären.“
Für den Kölner Tanzbrunnen bedeutet der Hickhack um die Inzidenz und immer neue Verordnungen laut Conin: „Wir verkaufen ja Karten im Voraus. Aber unter ganz anderen Gesichtspunkten. Wir haben vorher nicht abgefragt, ob die Menschen getestet, geimpft oder genesen zu uns kommen.“
Conin blickt zumindest optimistisch in Richtung Karneval und sagt mit Blick auf staatliche Verordnungen: „Auch bei einer Auslastung von 100 Prozent können wir sicherstellen, dass die Menschen sicher bei uns sind und sich vor allen Dingen wohl bei uns fühlen.“