Corona in KölnAstrazeneca: Uniklinik und Stadt mit drastischer Entscheidung
Köln – Die dritte Corona-Welle hat Köln weiter fest im Griff. Am Montag (29. März) hat die Stadt Köln daher die Notbremse gezogen. Am Dienstag (30. März) hat auch die Kölner Uniklinik in Sachen Astrazeneca-Impfungen eine drastische Entscheidung getroffen. Kurze Zeit später zog die Stadt Köln nach.
- Corona: Köln befindet sich mitten in der dritten Corona-Welle
- Notbremse seit Montag: Museen öffnen ab Mittwoch wieder
- Uniklinik und Stadt wollen Astrazeneca-Impfungen bei Frauen unter 55-Jahren aussetzen
Köln: Stadt stellt am Dienstag alle Astrazeneca-Impfungen ein
Wie die Stadt in einer Mitteilung am Nachmittag gegen 16 Uhr bekanntgab, stellt das Impfzentrum ab sofort alle Impfungen mit dem Astrazeneca-Impfstoff vorerst ein.
„Die Gesundheitsministerkonferenz wird sich nach Vorfällen im Zusammenhang mit Astrazeneca heute damit befassen, ob der Impfstoff künftig nur eingeschränkt verimpft wird. Das Kölner Impfzentrum hat daraufhin heute Nachmittag entschieden, heute kein Astrazeneca mehr zu verimpfen“, so die Stadt am Dienstag (30. März) in der Mitteilung.
Kölner sollen nun mit Biontech geimpft werden
„Alle 488 Personen, die eigentlich noch Astrazeneca erhalten sollten, können sich nun ersatzweise mit Biontech impfen lassen. Das Impfzentrum bemüht sich, trotz der zu erwartenden Einschränkung für Astrazeneca zumindest bis einschließlich Ostersamstag alle Impftermine aufrechtzuerhalten und ersatzweise Biontech anzubieten. Für die Sonderöffnung des Impfzentrums am Ostersonntag, bei der fast 5.000 AstraZeneca-Impfungen erfolgen sollten, hat das Gesundheitsministerium NRW der Stadt Köln bereits einen alternativen Impfstoff zugesagt.“
Erst am Montag hatte die Stadt eine Impfstoff-Nachlieferung in Höhe von 10.000 Impfdosen von Astrazeneca für das Oster-Wochenende erhalten.
Kölner Uniklinik will Astrazeneca nicht mehr bei unter 55-jährige Frauen verimpfen
Die Kölner Uniklinik hat sich am Dienstag (30. März) bereits etwas früher dazu entschlossen, den Astrazeneca-Impfstoff Frauen unter 55-Jahren nicht mehr zu empfehlen. In einer aktuellen Mitteilung, die EXPRESS vorliegt, begründet die Uniklinik Köln ihre drastische Entscheidung.
„Der COVID-19 Impfstoff von AstraZeneca ist ein wirksamer Impfstoff, der schwere Krankheitsverläufe verhindert. Er spielt eine wichtige Rolle in der Bekämpfung der SarsCov2-Pandemie. In den letzten Tagen wurden in Deutschland weitere Fälle von schwerwiegenden Thrombosen bei Frauen bekannt, die in einem zeitlichen Zusammenhang mit einer AstraZeneca-Impfung stehen. Es handelt sich um seltene Einzelfälle. Ein ursächlicher Zusammenhang mit der Verwendung des AstraZeneca-Impfstoffs kann im Moment nicht sicher ausgeschlossen werden", so ein Klinik-Sprecher in der Mitteilung.
Mittlerweile haben eine Reihe von Universitätskliniken in Deutschland die COVID19-Schutzimpfung von Frauen unter 55 Jahren mit dem Wirkstoff von AstraZeneca faktisch ausgesetzt.
Köln: Uniklinik prüft Thrombose-Zusammengang mit Astrazeneca-Impfungen
„Aktuell prüft die Uniklinik Köln bei einer Patientin den Zusammenhang einer Thrombose mit einer AstraZeneca-Impfung. Bis zur Klärung dieser Risiken empfehlen wir gegenwärtig unseren weiblichen Beschäftigten unter 55 Jahren im individuellen Impfberatungsgespräch als Vorsichtsmaßnahme zumeist keine Impfung mit dem AstraZeneca Impfstoff“, so die Kölner Uniklinik weiter.
Man wolle trotzdem niemanden den Impfstoff vorenthalten, der ihn auch nach entsprechender Aufklärung ausdrücklich wünscht. Insgesamt sei die Kölner Uniklinik sowohl ethisch als auch juristisch verpflichtet nach bestem Wissen und Gewissen auf dem neuesten Stand der Erkenntnisse aufzuklären und eine individuelle Impfempfehlung auszusprechen.
Köln bleibt bei Notbremse – mit einer Ausnahme
Am Montag (29. März) hatte Köln unterdessen an der Notbremse für die Stadt festgehalten.
„Wir haben am Wochenende intensiv darüber beraten, ob wir beim Land beantragen, auf die Notbremse zu verzichten, halten es aber angesichts der Infektionslage und der besorgniserregenden Situation auf den Intensivstationen für unverantwortlich, auf Einschränkungen gänzlich zu verzichten,“ erklärt Krisenstabs-Leiterin Andrea Blome in einer aktuellen Mitteilung am Montag (29. März).
„Solange die Inzidenz in Köln deutlich über 100 liegt und die Zahl der Neuinfektionen in unserer Stadt exponentiell steigt, hält die Stadt Köln eine Ausnahme von der Notbremse lediglich für die Museen für vertretbar und wird derzeit darauf verzichten, beim Land weitere Ausnahmen zu beantragen“, so Blome.
Damit halte die Stadt sich an den Beschluss der Bund-Länder-Konferenz, der die Möglichkeit, bei ausreichender Testkapazität auf Einschränkungen zu verzichten, ausdrücklich nur bei einer sinkenden oder mindestens stabilen Inzidenz vorsieht. Doch Museen sollen ab Mittwoch (31. März) von der Notbremse ausgenommen sein.
Köln: Museen öffnen ab Mittwoch (31. März) wieder für Besucher
„Die städtischen Museen öffnen ab Mittwoch, 31. März, wieder für Publikum. Ein Besuch ist ausschließlich nach Voranmeldung für ein bestimmtes Zeitfenster und mit einem negativen Corona-Test möglich“, so die Stadt Köln in ihrer Mitteilung weiter.
Der Nachweis eines aktuell negativen Corona-Tests, darf jedoch nicht älter sein als 24 Stunden und kann durch Fachpersonal zum Beispiel in einem Testzentrum, in Arztpraxen oder in Apotheken erbracht werden. Weiterhin gelten die aktuellen Abstands- und Hygieneregeln. Zusätzlich werden in den Kölner Museen die Kontaktdaten erfasst.
Köln: Impfstoff-Nachlieferung am Oster-Wochenende
Nachdem der Krisenstab am Freitag (26. März) über den bevorstehenden Astrazeneca-Lieferengpass im April gesprochen hat, soll Köln kurzfristig nun doch mehr Impfdosen erhalten.
„Wir haben am frühen Nachmittag die Bestätigung vom Land NRW erhalten, dass wir am Wochenende eine Impfstoff-Nachlieferung in Höhe von 10.000 Impfdosen bekommen“, bestätigt eine Stadt-Sprecherin am Montag (29. März) gegenüber EXPRESS.
Ob es noch weitere Impfstoff-Nachlieferungen im April geben wird, sei zum derzeitigen Zeitpunkt noch unklar. Aktuell arbeitet die Stadt Köln daran, das Impfzentrum in der Messehalle 4 in Deutz auch am Ostersonntag (4. April) entsprechend zu öffnen.
Köln: Notbremse gilt ab Montag
Von Montag (29. März 2021) an gelten in Köln wieder deutlich strengere Maßnahmen. Freitagabend (26. März) hatte die Stadt Köln mitgeteilt, was alles davon betroffen ist.
- Schließen beziehungsweise wieder auf „Click & Collect“ umstellen
- Museen, Bibliotheken und ähnliche Einrichtungen
- Für das Stadtgebiet gilt ein
- Im privaten Raum gilt weiterhin die Regelung der Allgemeinverfügung der Stadt Köln: maximal
- Auch beim Sport gibt es Einschränkungen.
- Die
Der Krisenstab hatte sich am Freitagvormittag (26. März) zur aktuellen Lage geäußert. Da war von einer Notbremse in Köln noch nicht die Rede. Hier finden Sie alle Infos aus der Pressekonferenz.
Pressekonferenz in Köln: Feuerwehr-Chef mit trauriger Impf-Prognose
Feuerwehr-Chef Christian Miller geht davon aus, dass bis zum Ende des Jahres etwa 70 Prozent der Kölner geimpft sein werden, wenn es zu keinen weiteren Impf-Rückschlagen kommt.
Wegen des Lieferengpasses des Astrazeneca-Impfstoffes habe man 16.000 Termine-Anfragen für April nicht annehmen können. Auf EXPRESS-Nachfrage erklärt ein Stadtsprecher, dass jedoch keine Termin-Absagen nötig gewesen wären. Man stehe zum verfügbaren Impfstoff-Kontingent permanent mit dem NRW-Gesundheitsministerium im Austausch.
Die wichtigsten Infos aus der Pressekonferenz haben wir für Sie übersichtlich im Ticker (siehe unten) zusammengefasst. Die aktuellsten Infos stehen oben.
- 13.48 Uhr:
- 13.36 Uhr:
- 13.32 Uhr:
- 13.29 Uhr:
- 13.25 Uhr:
- 13.19 Uhr:
- 13.15 Uhr:
- 13.13 Uhr
- 13.12 Uhr:
- 13.10 Uhr:
- 13.08 Uhr
- 13.07 Uhr:
- 13.06 Uhr:
- 13.05 Uhr
- 13.04 Uhr:
- 13.00 Uhr:
Henriette Reker hatte am 19. März mittgeteilt, dass sie die Leitung des Krisenstabs nun endgültig an die Beigeordnete Andrea Blome übergibt. Kölns Oberbürgermeisterin hatte 2020 die Krisenstab-Leitung übernommen, als sich Stadtdirektor Dr. Stephan Keller in den Düsseldorfer Wahlkampf stürzte.