Schock-NachrichtDavid Marti Alegre (†35): Einer der besten Kölner Amateurkicker aller Zeiten ist tot

David Marti Alegre bejubelt ein Tor für den SV Deutz und zeigt die Faust.

David Marti Alegre, hier 2018 nach einem Tor für den SV Deutz 05, ist im Alter von nur 35 Jahren verstorben.

David Marti Alegre ist tot. Der langjährige Torjäger des SV Deutz 05 hat aber nicht nur mit seinen fußballerischen Qualitäten Spuren in Köln hinterlassen.

von Thomas Werner  (tw)

Der Kölner Amateurfußball hat eine Schock-Nachricht zu verkraften: Einer der wohl besten Kicker auf lokaler Ebene in der Stadt ist tot. David Marti Alegre, einst Top-Torjäger des SV Deutz 05, starb mit nur 35 Jahren bei einem Autounfall gemeinsam mit seiner Frau und seinem Sohn.

Die traurige Nachricht, die am späten Montagabend (3. Juni 2024) in den Amateurfußball-Kreisen die Runde machte, teilte der Klub unter anderem mit einer Mitteilung auf seiner Homepage selbst.

SV Deutz 05 trauert um einen tollen Fußballer und tollen Menschen

„Uns hat heute die traurige Nachricht erreicht, dass David Marti Alegre und seine Familie gestern bei einem Autounfall tödlich verunglückt sind“, heißt es dort vom Verein. „Unser tiefstes Mitgefühl gilt den Angehörigen.“

Alegre wohnte mittlerweile nicht mehr in Deutschland. Der Unfall ereignete sich laut einem Bericht der spanischen „Marca“ am Sonntag (2. Juni) gegen 18.20 Uhr auf der Autobahn A50 in Richtung Salamanca.

Demnach sollen Alegre, seine Frau (†34) und sein zweijähriger Sohn (†2) ums Leben gekommen sein. Die Frau soll zudem schwanger gewesen sein. Alegre verstarb bereits am Unfallort, seine Frau und sein Sohn später im Krankenhaus.

Eine Familientragödie, die auch Außenstehenden einen Stich ins Herz versetzt. Die Fotos von der Unfallstelle sind kaum zu ertragen. Die Familie soll auf dem Heimweg von einer Geburtstagfeier nach Madrid gewesen sein, wo sie wohnte.

Vor rund fünf Jahren hatte sich David Martie Alegre aus Deutz verabschiedet – mit einer fast unglaublichen Bilanz: 133 Tore aus 143 Spielen standen für den technisch starken Stürmer zu Buche. Unter anderem seinen 37 Treffern in 27 Spielen in der Landesliga-Saison 2017/18 war es zu verdanken, dass der SV Deutz 05 bis in die Mittelrheinliga (5. Liga) aufstieg.

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Doch nicht nur mit Toren, auch als Mensch hinterließ Alegre Spuren in Köln. „So einen Menschen zu verabschieden, tut sehr weh, denn er ist in dem auch vom schnöden Mammon geprägten Amateurgeschäft unserer Sportart einer der letzten aufrechten Ritter in Fußballschuhen“, sagte der Sportliche Leiter Oliver Thoss bei der Verabschiedung 2019.

Auch Mitspieler schwärmten in den höchsten Tönen. „Er ist ein superlustiger Kerl – und einfach ein guter Mensch“, sagte mal einer öffentlich.

Mehrfach hatte Alegre Vereinstreue bewiesen, als er dem SVD trotz besserer Angebote die Treue hielt. Er fühlte sich auf der Schäl Sick so wohl, dass er zum Abschied vor fünf Jahren sogar seine Eltern aus Valencia einfliegen ließ. Die Rückennummer 10, die er in Deutz trug, soll nie mehr vergeben werden.

Ausgebildet wurde der Torjäger in der Jugend des FC Valencia, die er seit seinem 14. Lebensjahr besuchte. Eine Profikarriere schien möglich, unter anderem stand Alegre gegen spätere Stars wie Juan Mata (u.a. Manchester United) oder Isco (u.a. Real Madrid) auf dem Platz. Wegen einiger Verletzungen wurde es mit dem ganz großen Sprung nichts, sein Vertrag in Valencia wurde nach einer Leihe nicht mehr verlängert.

„Wir möchten zusammenstehen und ihm und seiner Familie gedenken“

Alegre, der trotz vielversprechender Karriere studiert hatte, wurde Ingenieur bei Ford, folgte dem Ruf aus Köln und nahm einen Job an. Er lernte einen späteren Teamkollegen kennen und ging mal mit zum Training – der Glücksfall schlechtin für den SV Deutz 05.

Und jetzt? Leere. Die Trauer in Köln ist groß, auch aus der Ferne. „Wir möchten in dieser Zeit zusammenstehen und gemeinsam ihm und seiner Familie gedenken“, schreibt der SV Deutz in seiner Mitteilung.

Dafür will der Klub am Mittwoch (5. Juni) um 19 Uhr im Vereinsheim zusammenkommen. „Um gemeinsam aus der Ferne Abschied zu nehmen“, wie es heißt. „Jeder ist willkommen!“