„Dicki“, der Junge aus Köln-Heimersdorf, der ernste Schauspieler und ulkige Paradiesvogel, der Entertainer und RTL-Moderator, der ungekrönte Knubbel und König des Dschungels!

Kurios: Fast elf Jahre nach seinem überraschenden und bestürzenden Tod im Alter von 51 Jahren steht Dirk Bach plötzlich im Fokus einer Reihe öffentlicher Fragen.

Dirk Bach und das Platz-Problem in Köln – die „Dicki“-Diskussion

Nach dem Wirbel um die Bank auf Melaten kocht jetzt die Diskussion um einen Dirk-Bach-Platz in der Kölner Innenstadt hoch. Und da wird es brisant! EXPRESS führt durch das Dickicht der „Dicki“-Diskussionen.

Als die grün angeführte Bezirksvertretung Innenstadt gegen die Stimmen von SPD und CDU im Oktober des vergangenen Jahres auf Antrag des „Centrums für schwule Geschichte“ und der Aidshilfe Köln beschloss, die an der Brüderstraße liegende Fläche am Schauspielhaus, den inoffiziell so genannten „kleinen Offenbachplatz“, nach Dirk Bach zu benennen, war klar: Das gibt noch Streit. So ist es nun gekommen. Die Stadtverwaltung lehnt das Votum ab!

Begründung: Der Ort habe wegen Schauspiel und Oper „eine wesentlich über den Bezirk hinausgehende Bedeutung“, daher falle die Benennung „in die Zuständigkeit des Rates“.

Rums! Ein Verwaltungsjurist wird die Vertreter der Bezirksvertretung Innenstadt in diesen Tagen über die Frage der Zuständigkeiten unterrichten. Der grüne Bezirksbürgermeister Andreas Hupke und die „Dirk-Bach“-Fraktion sind sauer und fühlen sich von der Verwaltung kalt taktisch ausmanövriert.

EXPRESS meint: Die Entscheidung für einen Dirk-Bach-Platz am Schauspielareal war weltfremd, selbst wenn Bach zeitweise Mitglied des Schauspielensembles war.

Davon zeugt auch Hupkes aktuelle Reaktion: Es gebe keinen alternativen Standort, alles andere sei „eine Beleidigung für Dirk Bach“. Dabei gibt es eine Alternative voller Charme, die 2022 auch zur Wahl stand: der Platz Zülpicher Straße/Kyffhäuserstraße („Theater in der Filmdose“), der Dirk Bachs knallbunten, künstlerischen und letztlich immer auch sozialen Charakter spiegelt – lebendiges Kwartier Lapeng!

Den Knall hört man bis in den tiefsten Dschungel. Aber Obacht – Hupke fährt die Krallen aus, droht der Stadt mit einer Klage!

Dirk-Bach-Bank sorgt in Köln für Wirbel

Der Dirk-Bach-Bank-(Über)fall: Innerhalb weniger Wochen jagte die Deutsche Presseagentur Nachrichtenfotos des rosanen Kultobjektes vom Friedhof Melaten mehrfach in die Redaktionen der Republik. „Die Bank soll weg“ (11. August), „Die Bank wurde entwendet“ (25. August), „Die Bank ist wieder da“ (28. August).

Der Bann der Friedhofsverwaltung für die rund 100 privaten Bänke gilt weiter – es gibt aber ein neues Plädoyer für den Erhalt der Bach-Bank.

Der Friedhofsführer und CDU-Politiker Günter Leitner verweist auf das benachbarte Grabmonument des preußischen Generalmajors Florian von Seydlitz (1777 bis 1832):

„Ich sehe die Aufstellung der Bank von Dirk Bach eher wie ein kleines Gesamtkunstwerk an. Da das eher martialisch wirkende Denkmal für Florian von Seydlitz, mit Schwert und geharnischtem Helm, dort die spielerisch angelegte, unkonventionelle Installation einer Bank mit einem Erinnerungsstein für einen frohen Menschen. Und in der Mitte der Baum, der dabei ist, den General und den Militarismus zu stürzen und gleichzeitig den Anlehnungsraum zu einem Menschen bietet.“

EXPRESS meint: Eine Betrachtungsweise, die zumindest gedanklich Spielraum für einen Verbleib der Sitzbank lässt. Doch am Ende dürfte für Manfred Kaune, den Chef des Grünflächenamtes, der Gleichheitsgrundsatz überwiegen.

Dirk-Bach-Café in Köln seit fünf Monaten geschlossen

In die Kette der Kölner Bach & Krach-Geschichten reiht sich noch diese Skurrilität:

Das „Café Bach“ am Heumarkt, das Hella von Sinnen für den Fall des Abbaus auf Melaten als neuen Standort für die Bank vorgesehen hat, ist seit fünf Monaten dicht – weil sich trotz Dauersuche kein geeigneter Koch oder Köchin findet.

EXPRESS meint: Das wird noch! Und wer den Job dann am Ende hat, dem ist eine EXPRESS-Story sicher.