„Einfach mega“Kölner räumt Rock & Pop-Preis ab – in ganz besonderer Kategorie

Justus Kopanski hält die Urkune in die Kamera.

Justus Kopanski zeigt am 27. Dezember 2021 im Proberaum seiner Band die Sieger-Urkunde.

Mit Pop- und Rocksongs einen renommierten Preis gewinnen – das haben unzählige Musiker vor. Aber es geht auch mit Kinderliedern: Das hat jetzt ein Kölner geschafft.

Köln – Justus Kopanski weiß, wovon er spricht: Er arbeitet als Toningenieur, hat selbst zwei Töchter und kennt das Problem mit den Kinderliederklassikern von Rolf Zuckowski und Co.. Nach acht Stunden Dauerbeschallung kann man die Lieder irgendwann einfach nicht mehr hören.

Daher gründete der Kölner das Duo „Jeremy's Jukebox“. „Wir wollen Kinderlieder produzieren, die man auch als Eltern in Dauerschleife hören kann, ohne durchzudrehen”, sagt Justus Kopanski (46). Und das haben er und Christian O'Farrell so gut gemacht, dass sie jetzt mit dem „Deutschen Rock & Pop Preis 2021“ ausgezeichnet worden sind.

Toningenieur aus Köln produziert Kinderlieder

Bis dahin war es viel Arbeit: Durch einen beruflichen Auftrag lernte Kopanski vor einigen Jahren den Sänger Christian O'Farrell (48) aus Hannover kennen. Der gelernte Erzieher spielt in einer Psychedelic Rockband, und die beiden verstanden sich direkt.

„Er hat mich gefragt, ob ich auch Kindermusik produzieren würde und mir einige Songs von sich gezeigt. Das hat mich überzeugt”, erzählt Kopanski. Trotz der großen räumlichen Distanz zwischen Hannover und Köln machten die beiden gemeinsame Sache und schrieben ihr erstes Kinderlieder-Album „Zick Zack Zoo!”

Jeremys Jukebox

Christian O'Farrell und Justus Kopanski von Jeremy's Jukebox auf dem Radio ffn bei ihrem Auftritt auf dem „Fun Kinder Festival” im Jahr 2017 in Hannover.

Auf dem Album ist auch der Song „Mein Name ist Erdmann” – ein Lied, das Christian ursprünglich für seinen Sohn Jeremy komponiert hatte. Dem haben die beiden Künstler auch den Namen ihrer Band zu verdanken.

Köln: Musiker-Duo Jeremy's Jukebox widmet sich auch ernsten Themen

Das Besondere an den Liedern ist nicht nur die musikalische Aufbereitung, sondern auch die Texte. „Wir scheuen uns nicht davor, auch mal Fremdwörter wie prophylaktisch, einzubauen”, sagt der Kölner.

Auch ernste Themen wie Tod und Abschied nehmen, werden angesprochen und musikalisch behandelt. „Ich finde es schön, wenn man in den Liedern eine Botschaft erkennt, wenn auch nicht beim ersten Hören.”

Die Jungs von Jeremy's Jukebox wollen damit den Dialog zwischen den jungen Hörern und ihren Eltern ankurbeln. Das Feedback ihrer Zuhörer zeigt – es funktioniert. Die größten Kritiker für ihre Songs bleiben aber ihre eigenen Kinder. Wenn denen einen Song nicht auf Anhieb gefällt, ist die Idee gestorben.

Mit ihrem zweiten Album „Urlaub für Dein Ohr“ überzeugte das Duo jetzt auch die Jury des deutschen Rock- & Pop-Preises. „Das ist einfach nur mega“, freut sich Justus Kopanski, der vor allem eine Hoffnung hat: Dass Corona bald wieder regelmäßige Live-Auftritte zulässt.

Zudem hat der Kölner zurzeit noch ein weiteres Projekt am Start: „The Pretty Heartbreakers“, eine Tom-Petty-Coverband – aber das sei eher was für Erwachsene ... (sj/jan)