Bei einem von Kölns traditionsreichten Unternehmen gibt es einen Neuanfang: Die Deutz AG hat den Posten des Vorstandsvorsitzenden neu besetzt.
Zoff um Frauenquote?Beben im Vorstand: Kölner Traditionsfirma schmeißt ihren Chef raus
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Frank Hiller, hier 2018 neben den Büsten der Firmengründer, ist als Vorstandsvorsitzender der Deutz AG abberufen worden.
Vorstands-Beben bei der Deutz AG! Wie der Kölner Motorenbauer am Samstagabend (12. Februar) bekanntgab, sei der Vorstandsvorsitzende Frank Hiller einstimmig abberufen worden. Die Deutz AG trennt sich mit sofortiger Wirkung von ihm. In seine Position wechselt Sebastian Schulte, bislang Finanzvorstand und Arbeitsdirektor.
Nicht nur im Vorstand, auch im Aufsichtsrat herrscht personelle Bewegung: Dort wurde Dietmar Voggenreiter zum neuen Vorsitzenden gewählt, nachdem Bernd Bohr sein Amt niedergelegt hatte. Bohr soll dem Gremium allerdings weiterhin als ordentliches Mitglied angehören.
Deutz AG: Vorstands-Boss Frank Hiller einstimmig abberufen
Wie kam es zu den Entscheidungen? Laut diverser Medienberichte war bei der Deutz AG in der vergangenen Woche ein Streit über die Frage entbrannt, wie einer der vier Vorstandsposten mit einer Frau besetzt werden kann. Die „Frauenquote“ ist für die Deutz AG als börsennotiertes Unternehmen vorgegeben. Der interne Machtkampf zwischen Hiller und Bohr war nicht lange intern geblieben.
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Das Werk der Deutz AG in Köln-Porz, hier im Jahr 2018. Hinter den Kulissen des Kölner Traditionsunternehmens soll nun ein Neuanfang starten.
Mit Hillers Abberufung und Schultes Wechsel ist der Weg nun frei. Denn: Der Aufsichtsrat habe beschlossen, „wieder eine Frau in den Vorstand zu berufen“, so das Unternehmen am Samstag weiter.
IG Metall nimmt Entwicklungen positiv zur Kenntnis
Erst im Februar 2021 war Hillers Mandat um fünf Jahre verlängert worden, bis mindestens 2026 sollte er (seit 2017 Vorstandsvorsitzender) im Amt bleiben. Bernd Bohr war im Januar 2019 zum Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt worden.
Auch bei der IG Metall nimmt man die neuesten Entwicklungen positiv zur Kenntnis, habe man die Entwicklungen der vergangenen Tage doch „mit Besorgnis verfolgt“, wie die Gewerkschaft verlauten ließ. Jetzt aber sei ein Neuanfang möglich.
Neuanfang bei der Deutz AG? Sebastian Schulte wird neuer CEO
„Das Unternehmen kann sich wieder darauf konzentrieren, Motoren zu verkaufen, zu bauen und zu entwickeln und beschäftigt sich nicht mehr mit sich selber“, heißt es in einem offiziellen Statement der Gewerkschaft.
Auch die Personalie Sebastian Schulte als neuer CEO wird wohlwollend zur Kenntnis genommen. „Damit führt nun ein ausgesprochener Teamplayer das Unternehmen. Eine wichtige Voraussetzung, um alle Stakeholder und hier vor allem die Beschäftigten im Transformationsprozess mitzunehmen“, so Sabine Beutert, Unternehmensbetreuerin der IG Metall für die Deutz AG.
Die Deutz AG, im Jahr 1864 in Köln gegründet, ist eines der traditionsreichsten Unternehmen der Stadt. Gegründet von Nicolaus Otto und Eugen Langen, fährt die Deutz AG mittlerweile Milliarden-Umsätze ein und beschäftigt mehr als 4500 Mitarbeiter. (tw)