Die Deutzer Kirmes beginnt in 28 Tagen – ausgerichtet wird sie in diesem Jahr vom Leverkusener Schausteller Wilfried Hoffmann. Gegenüber EXPRESS.de bricht er nach dem monatelangen Vergabe-Prozess sein Schweigen.
Versprechen an Köln und GKSSchausteller bricht sein Schweigen: Er ist neuer Ausrichter der Deutzer Kirmes
In den vergangenen Monaten wurde viel über ihn und rundum seine Personen gesprochen – er selber hat sich allerdings in der Öffentlichkeit nicht zu Wort gemeldet. Wilfried Hoffmann, Schausteller aus Leverkusen, ist der neue Ausrichter der Deutzer Kirmes. Im von der Stadt Köln am Montag (26. Februar 2024) durchgeführten Losverfahren setzte er sich gegen den einzig verbliebenen Mitbewerber, die Gemeinschaft Kölner Schausteller (GKS), durch.
Für EXPRESS.de bricht Wilfried Hoffmann sein Schweigen und spricht über den erhaltenen Zuschlag für das prestigeträchtige Volksfest am Deutzer Rheinufer, sein Verhältnis zur GKS und gibt einen Ausblick auf die anstehende Osterkirmes, die am 30. März 2024 startet.
Deutzer Kirmes: GKS ändert Profilbilder in Trauer-Schwarz
Es war ein Paukenschlag: Die GKS richtet erstmals nach mehreren Jahrzehnten die Deutzer Kirmes nicht mehr aus. Der Aufschrei war und ist nach wie vor groß, in der Branche der Kölner Schaustellerinnen und Schausteller rumort es gewaltig.
Das Profilbild der GKS in den Sozialen Netzwerken ist in Trauer-Schwarz geändert worden, GKS-Vorstand Tanja Hoffmann sprach von „Tränen und Verzweiflung“ aufgrund des verloren gegangenen Zuschlags. Schausteller-Urgestein und GKS-Gründungsmitglied Dieter Milz sagte gegenüber EXPRESS.de, er sei „fertig mit seiner Heimatstadt Köln“.
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Es ist eine Zäsur im Schausteller- und Kirmes-Bereich in Köln und dem Kölner Umland – und der Nutznießer heißt Wilfried Hoffmann. Der Leverkusener, Schausteller in dritter Generation, tritt als Veranstalter nun auf die ganz große Bühne.
Erfahrungen sammelte er als Ausrichter bislang beispielsweise beim Opladener Stadtfest oder beim Inselfest in Köln-Porz-Zündorf. Auch beim CSD habe er als Platzmeister in der Altstadt bereits hilfreiche Erkenntnisse sammeln können.
Ausrichter der Deutzer Kirmes: „Köln darf sich freuen“
Nun aber steht die Deutzer Kirmes an, bereits in 28 Tagen. Wie geht es Wilfried Hoffmann nach dem monatelangen Prozess, bis er als Ausrichter endgültig feststand? „Nach der Losung war es ein Gefühl zwischen Freude, Überraschung und Erleichterung. Die vergangenen Monate haben definitiv Kraft gekostet, aber mein Team und ich geben jetzt Vollgas, um den Kölnerinnen und Kölnern eine großartige Kirmes liefern zu können.“
Die logistischen oder sicherheitsrelevanten Planungen für das Volksfest an der Deutzer Werft seien in den vergangenen Wochen bereits provisorisch angelaufen, obwohl die Entscheidung für ihn als Veranstalter noch nicht gefallen war: „Wir haben natürlich unsere Hausaufgaben gemacht. Wir sind gut vernetzt, kennen die geforderten Sicherheitsauflagen. Wir werden eine ruhige und schöne Familienkirmes auf die Beine stellen, auf die sich Köln freuen darf.“
So kündigt der Leverkusener Schausteller weiter einige „Überraschungen“ für das Volksfest an, die in den kommenden 14 Tagen veröffentlicht werden sollen. Auch bezüglich der Sorgen vieler GKS-Mitglieder, unter dem neuen Veranstalter keinen Standplatz auf der für Schaustellerinnen und Schausteller finanziell überlebenswichtigen Deutzer Kirmes zu bekommen, bezieht Hoffmann Stellung: „Wir werden die Kolleginnen und Kollegen aus Köln bevorzugen. Und auch die Leute aus der GKS können sich gerne bewerben.“
Auf sein allgemeines Verhältnis zur GKS angesprochen, winkt der Leverkusener Schausteller ab, gibt aber zähneknirschend preis: „Es ist angespannt.“