DuMont strahlt: Sichtbar durch eine große Illumination des Neven DuMont Hauses an der Amsterdamer Straße. Und DuMont feiert: Das 401-jährige Bestehen des Medienunternehmens.
DuMont feiert in KölnDie Kunst, sich neu zu erfinden: Baumgart zieht Parallele zum FC
Köln. Sich immer wieder neu erfinden. Die Zeichen der Zeit erkennen. Und dementsprechend zu handeln. All das ist nicht erst seit Corona für ein Wirtschaftsunternehmen von herausragender Bedeutung. Aber die Pandemie hat allen vor Augen geführt, wie flexibel auf neue Herausforderungen reagiert werden muss.
Beim Medien- und Technologieunternehmen DuMont war es nicht anders. Da sorgte das Virus unter anderem dafür, dass das 400-jährige Bestehen im vergangenen Jahr nicht wie einst vorgesehen gefeiert werden konnte.
Doch kurzerhand entstand etwas Neues: die Initiative #401. Die 1 steht dabei für Aufbruch und Zukunft. Wie sehr, das wurde am Donnerstag (28. Oktober) bei einer Gala in der DuMont-Kunsthalle mit zahlreichen hochrangigen Gästen deutlich – unter Berücksichtigung eines ausgefeilten Hygienekonzepts.
DuMont feiert 401 Jahre und blickt in die Zukunft
Der Wandel von einer Druckerei zum Tageszeitungs-Verlag und schließlich zum Medien- und Technologiekonzern – er beeindruckt zahlreiche Akteure in der Rheinmetropole.
„Es gibt in Deutschland wenige Verlage, die so eng mit der Stadt und dem städtischen Geschehen verbunden sind. Hier besitzt DuMont ein Alleinstellungsmerkmal“, sagte etwa Rainer Osnowski, Chef der lit.Cologne. Messe-Chef Gerald Böse meinte: „DuMont ist für mich ein verlässlicher Begleiter in den Tag. Es ist eines der ältesten Verlagshäuser, Glückwunsch.“
FC-Präsident Werner Wolf verbindet mit DuMont in erster Linie „Zeitungen und immer eine interessante Schlagzeile über den FC“. Doch das Kölner Medien- und Digitalunternehmen ist inzwischen so viel mehr: Erfolgreich setzt es auf digitale Diversifikation in drei Geschäftsfeldern: Regionale Medien, Business Information und Marketing Technology. Im Kern stehen Informationen und ihre Vermittlung in der digitalen Ökonomie.
„Alle drei Geschäftsfelder von DuMont spielen eine wichtige Rolle und sichern gemeinsam die erfolgreiche Zukunft unseres Hauses“, sagt DuMont-Chef Christoph Bauer. Er kam im Oktober 2013 als erster externer CEO in der Unternehmensgeschichte. Sein Ziel: Aus DuMont ein vorwiegend digitales, wachsendes Unternehmen zu formen.
Facelift etwa ist der führende europäische Anbieter für Social-Media-Marketing-Publishing. Und die Technologie der DuMont-Tochter censhare ist inzwischen auch beim US-amerikanischen Auktionshaus Christie’s gefragt, wenn es um individualisierte Newsletter zu anstehenden Versteigerungen geht. Es sind nur zwei von vielen Beispielen, die zeigen, wie DuMont jenseits des regionalen Zeitungsgeschäfts in weiteren wichtigen Marktbereichen aktiv ist.
#401: Star-Pianist Chilly Gonzales spielt bei DuMont exklusives Konzert
Das wurde auch bei der „Feier der Zukunft“ deutlich. Pianist Chilly Gonzales, der nach dem Programm ein exklusives Club-Konzert gab, zeigte schon in seinem Intro mit Klassik und Jazz, wie man „Happy Birthday“ musikalisch neu erfinden kann. Moderatorin Laura Karasek führte durch das kurzweilige Programm mit zahlreichen Videoeinspielern, Schauspieler Sky DuMont kommentierte aus dem Off.
Bei einer Zeitreise wurde auf die DuMont-Geschichte mit den erfolgreichen Titeln „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „EXPRESS“ zurückgeblickt, doch im Fokus stand das Projekt #401.
„Es soll nicht nur ein Jubiläum gefeiert, sondern auch klar aufgezeigt werden, wie sich DuMont schon heute auf die Zukunft ausgerichtet hat“, so Isabella Neven DuMont, Herausgeberin und Aufsichtsratsvorsitzende von DuMont.
Mit der Initiative #401 wolle man die „vielfältigen Innovationen der heutigen Zeit aus unserem Hause fördern und ihnen eine Plattform geben. Wir wollen uns gemeinsam mit allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Zukunftsfähigkeit von DuMont einsetzen“, sagte Christian DuMont Schütte, Herausgeber und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender von DuMont.
Die Kunst, sich neu zu erfinden: FC-Trainer Steffen Baumgart gratuliert DuMont
#401-Botschafter berichteten, wie sie sich selbst neu erfunden haben. Wie etwa der ehemalige Leichtathlet Balian Buschbaum, der unter seinem Geburtsnamen Yvonne Buschbaum als Stabhochspringerin erfolgreich war. Oder Petra Hartlieb, einst gescheiterte Studentin, heute Bestsellerautorin.
Zu den Gratulanten per Video zählten neben Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker und FDP-Chef Christian Lindner auch Matthias Döpfner, Chef des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger: „DuMont gehört zu Köln wie der Dom.“ Auch FC-Trainer Steffen Baumgart gratulierte: Im Fußball sei es manchmal ebenso wichtig, dass man sich neu erfinde. Aktuelles Paradebeispiel: Der neue Spielstil des 1. FC Köln.
Auch Geschenke gab es: Das Archiv des „Kölner Stadt-Anzeiger“ wird derzeit aufwendig digitalisiert. Eine erste Festplatte übergab Chefredakteur Carsten Fiedler an Professor Axel Freimuth, Rektor der Universität zu Köln. So stehen die gesammelten Artikel fortan auch der Wissenschaft zur Verfügung.
Christoph Bauer bedankte sich in seiner Rede bei den 2700 Mitarbeitenden von DuMont. Der CEO betonte, der Wert eines Unternehmens liege in der Zukunft. Die Kunst, sich immer wieder neu zu erfinden: „Es steht für unseren positiven Gestaltungsanspruch“, sagt Christoph Bauer. „Für all das, was bei DuMont noch kommen soll.“