Ein weiterer E-Scooter-Anbieter beendet sein Angebot in Köln. Doch einige Fragen sind noch ungeklärt.
E-Scooter in KölnNächster Anbieter kündigt harte Maßnahme an – „bis Jahresende“
Nachdem die Stadt Köln bereits im Mai die Bedingungen für E-Scooter-Verleiher extrem verschärft hat, folgen nun die Konsequenzen.
Erst zog sich der Anbieter Dott aus Köln zurück, nun zieht Bird die Reißleine. Aber das US-Unternehmen kehrt nicht nur Köln den Rücken. Deutschland, Norwegen und Schweden verschwinden von der Liste.
E-Scooter-Anbieter zieht sich aus Deutschland zurück
In einer Mitteilung des Unternehmens heißt es: In einigen Märkten „sind die Voraussetzungen für den Aufbau eines wirtschaftlich tragfähigen Unternehmens noch nicht gegeben.“ Bird wolle sich auf bestimmte Märkte konzentrieren, um schneller profitabel zu werden.
Zudem habe sich gezeigt, „dass in einigen Ländern die rechtlichen Rahmenbedingungen für den New-Mobility-Markt fehlen“. Die Folgen: „Ein Überangebot an Fahrzeugen, überfüllten Straßen und einer hohen, aber häufig wechselnden Anzahl von Wettbewerbern“, begründet Bird den Rückzug.
Bereits seit Freitag (29. Juli 2022) müssen die E-Scooter-Anbieter in Köln eine Sondernutzungserlaubnis vorweisen können. Das bedeutet: Verstöße gegen das Straßen- und Wegegesetz in NRW können sanktioniert werden – und das mit einer Geldstrafe von bis zu 1000 Euro!
Bird-Projekt in Köln gescheitert – was wird aus den Rollern?
Damals hatte sich Bird gegenüber EXPRESS.de noch so geäußert: „Wir setzen alle von der Stadt erlassenen Regeln um und halten uns an die im Rahmen der neuen Sondernutzung erlassenen Regeln. In Zusammenarbeit mit der Stadt sind wir jederzeit offen dafür, daten- und faktenbasiert geeignete Abstellstandorte zu identifizieren.“
Nehmen Sie hier an unserer Umfrage teil:
Trotzdem ist das Projekt Bird in Köln gescheitert. Die Roller von Bird gibt es in Deutschland seit Mitte 2019.
Einige Fragen zum Aus in Deutschland sind allerdings noch unbeantwortet. Zum Beispiel: Wann genau das Unternehmen den Dienst einstellt. Ebenfalls nicht geklärt: Wer sammelt die noch vorhandenen Roller ein? Und wer kümmert sich um die fachgerechte Entsorgung?
Gegenüber „rp online“ erklärte eine Sprecherin: „Unser Rückzug aus Deutschland findet im engen Austausch mit den Städten statt.“
Weiter heißt es: „Je nach Flottengröße rechnen wir damit, dass dieser Prozess in unterschiedlichen Städten unterschiedlich lange dauern wird. Es ist geplant, dass dieser Prozess bis Jahresende abgeschlossen ist.“ (mt)