Rund fünf Monate nach dem Fund eines Neugeborenen vor einer Babyklappe ist die Mutter (36) wegen des Verdachts des Totschlags angeklagt worden.
Elias (†) lag vor BabyklappeAnklage gegen Kölner Mutter (36) erhoben
Der Fall des kleinen Elias (†) hat ganz Köln erschüttert. Der Säugling wurde im Sommer vor einer Babyklappe im Stadtteil Bilderstöckchen gefunden. Ein Notarzt konnte nur noch seinen Tod feststellen.
Jetzt ist gegen die Mutter (36) des Kindes Anklage erhoben worden. Wie Landgerichtssprecher Jan Orth am Montag (13. Dezember 2021) auf Nachfrage von EXPRESS.de erklärte, wird sich die Kölnerin wegen Totschlags verantworten müssen.
Kölnerin angeklagt: Baby Elias vor Babyklappe in Bilderstöckchen gelegt
Die 36-Jährige ist verheiratet und hatte bereits vier Kinder, als sie erneut schwanger wurde. Diese fünfte Schwangerschaft soll sie jedoch laut Anklage verheimlicht haben. Wenn sie dennoch darauf angesprochen wurde, soll sie eine Scheinschwangerschaft vorgeschoben haben.
Als die Wehen einsetzten, soll die Kölnerin ihr fünftes Kind dann unbemerkt allein zu Hause im Badezimmer zur Welt gebracht haben. Geburtstag des kleinen Jungen war vermutlich der 11. Juli 2021. Nach seiner Geburt soll sie ihn nicht versorgt, sondern lediglich die Nabelschnur durchtrennt und anschließend den eingewickelten Säugling in einem Schrank versteckt haben.
Am nächsten Morgen soll sie das kleine Bündel dann vor die Babyklappe des Hauses Adelheid (Wohnhaus für junge Schwangere und Alleinerziehende) gelegt haben.
Polizei Köln nahm gesuchte Mutter (36) nach Hinweisen fest
Am 12. Juli 2021 gegen 10.45 Uhr wurde das Neugeborene von Mitarbeitern gefunden. Die Obduktion ergab, dass es zum Zeitpunkt der Geburt gelebt hat. Die Mitarbeiter des Hauses Adelheid gaben dem kleinen Jungen den Namen Elias und begleiteten ihn am 22. Juli auf dem Nordfriedhof auf seinem letzten Weg. Insgesamt mehr als 30 Trauernde folgten damals dem kleinen, weißen Sarg. Darunter auch zwei Mitarbeiter des Rettungsdienstes.
Die Mutter des toten Kindes wurde schließlich am 10. August festgenommen – rund einen Monat nach dem Fund des Neugeborenen. Die Polizei Köln hatte umfangreiche Ermittlungen eingeleitet, einen Zeugenaufruf gestartet und ein Foto des auffälligen Handtuchs mit Blumenmuster, in welches das Kind eingewickelt war, veröffentlicht.
Letztendlich kam die Polizei der Kölnerin aufgrund von Hinweisen auf die Spur. DNA-Abgleiche belegten schließlich zweifelsfrei, dass sie Elias' Mutter ist. Der 36-Jährigen wird Anfang nächsten Jahres der Prozess vor dem Kölner Landgericht gemacht. (iri)