Sprungbrett zum Titel?EM 2024: K.o-Spiel von Deutschland in Köln möglich – aber nicht gewünscht

Blick auf das Stadion in Köln, das vor der EM 2024 mit Fahnen und mehr geschmückt ist.

Am Rhein-Energie-Stadion (bzw. für die EM Stadion Köln) laufen die Vorbereitungen für die EM. Unter Umständen könnte auch die deutsche Mannschaft hier antreten.

Kommt die DFB-Elf bei der EM nach Köln? Möglich ist das Szenario, Coach Julian Nagelsmann würde das aber bestimmt gerne vermeiden.

von Thomas Werner  (tw)

Zwei Spiele der Gruppe A werden bei der anstehenden Fußball-Europameisterschaft in Köln ausgetragen – auf die DFB-Elf wartet man aber am Rhein vergeblich.

Das kann sich aber ändern. Denn: Neben den insgesamt vier Gruppenspielen trägt Köln auch ein Achtelfinale aus. Und zwar eines, das auch für die Nagelsmann-Elf interessant werden könnte.

EM 2024: Deutschland-Spiel in Köln? So klappt es

Es findet am 30. Juni 2024 (ein Sonntag) steht, die Uhrzeit wird je nach Konstellation entschieden. Im Spiel treffen der Erste der Gruppe B sowie ein Dritter der Gruppen A (deutsche Gruppe), D, E oder F aufeinander.

Heißt auch: Die deutsche Nationalelf kommt nur nach Köln, wenn sie ihre Gruppe als Dritter abschließt und trotzdem weiterkommt (und ein paar weitere Details erfüllt sind).

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Dieses Szenario dürfte in den Nagelsmann-Planungen kaum erwünscht sein. So wäre nicht nur die Gruppenphase an sich eine Zitterpartie, sondern bereits im Achtelfinale würde wohl ein echter Brocken warten. Die Gruppe B ist die wohl schwerste Gruppe der EM, als Sieger der Gruppe B dürfte sich wohl entweder Italien (u.a. Europameister 2021), Spanien (u.a. Weltmeister 2010) oder Kroatien (u.a. WM-Finalist 2018) durchsetzen – und würde dann auf Deutschland treffen. Also wohl zur Sicherheit lieber Erster oder Zweiter in der Gruppe werden ...

Falls nicht, könnten die Kölner Fans das deutsche Achtelfinale also nicht nur beim Public Viewing am Heumarkt und am Tanzbrunnen verfolgen, sondern sogar im Stadion.

Die Gruppenspiele der DFB-Elf gegen Schottland (14. Juni), Ungarn (19. Juni) und die Schweiz (23. Juni) finden in München, Stuttgart und Frankfurt statt.

Ihre Erfolge, ihre Amtszeiten

Alle deutschen Bundestrainer seit 1926 in der Übersicht

Hansi Flick und Jogi Löw gemeinsam bei einem Interview mit ernstem Gesicht.

Die deutsche Nationalmannschaft gehört seit Jahrzehnten zu den bestbesetzten und erfolgreichsten Nationalteams der Welt. Doch wer coachte die Mannschaft schon alles? Hier eine kleine Übersicht.

Otto Nerz blickt lächelnd in die Ferne.

OTTO NERZ: Nerz war von 1926 bis 1936 Nationaltrainer (damals „Reichstrainer“) und betreute die Mannschaft bei 75 Länderspielen. Bei der WM 1934 wurde Deutschland unter seiner Ägide Dritter. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1936.

Sepp Herberger grinst und schaut in die Ferne.

SEPP HERBERGER: Herberger, zuvor Assistent von Otto Nerz, war von 1936 bis 1964 im Amt – er stand bei 162 Länderspielen an der Seitenlinie und ist der dienstälteste Bundestrainer der Geschichte. Außerdem ist Herberger der Architekt des Wunders von Bern: Unter ihm holte Deutschland bei der WM 1954 erstmals den Titel.

Helmut Schön schaut beim Fototermin lächelnd in die Kamera.

HELMUT SCHÖN: Schön war in 139 Länderspielen zwischen 1964 und 1978 für die DFB-Elf verantwortlich. Er führte Deutschland zum EM-Titel 1972 und zum Sieg bei der Heim-WM 1974.

Jupp Derwall gibt akribische Anweisungen an seine Spieler.

JUPP DERWALL: Derwall wurde 1980 mit Deutschland Europameister und trainierte die Nationalmannschaft zwischen 1978 und 1984. Er stand bei 67 Länderspielen in der Verantwortung.

Beckenbauer verfolgt das Spiel stehend am Spielfeldrand.

FRANZ BECKENBAUER: Beckenbauer gewann die WM nicht nur als Spieler (1974), sondern auch als Trainer: Von 1984 bis 1990 coachte er die deutsche Nationalmannschaft in 66 Länderspielen – mit dem Highlight des WM-Triumphs 1990 gegen Argentinien.

Bundestrainer Berti Vogts zeigt seinen Spielern beim Training der deutschen Nationalmannschaft in Bergisch Gladbach die Richtung an

BERTI VOGTS: Der Ex-„Terrier“ war zwischen 1990 und 1998 als Bundestrainer im Amt, coachte die DFB-Elf bei 102 Länderspielen. Unter ihm feierte Deutschland 1996 den EM-Titel. Hier leitet Vogts am 20. April 1998 das DFB-Training in Bergisch Gladbach.

Erich Ribbeck schaut genervt auf einer Pressekonferenz.

ERICH RIBBECK: Ribbeck ist mit einem Punkteschnitt von 1,5 der erfolgloseste Bundestrainer der Geschichte, er war von 1998 bis 2000 im Amt. Ribbeck betreute die DFB-Elf in 24 Spielen, die EM-Vorrunde 2000 beendete Deutschland unter ihm als Gruppenletzter mit einem Punkt.

Völler schaut bei einer Pressekonferenz grinsend in Richtung der Journalisten.

RUDI VÖLLER: Völler, der wie Beckenbauer als Spieler Weltmeister wurde (1990), war zwischen 2000 und 2004 Teamchef. Er bildete eine Doppel-Spitze mit Michael Skibbe, da Völler selbst keine Trainerlizenz besaß. Bei der WM 2002 verlor Deutschland im Finale gegen Brasilien. Völler stand bei insgesamt 53 Länderspielen am Spielfeldrand.

Jürgen Klinsmann ballt beide Fäuste und freut sich.

JÜRGEN KLINSMANN: Klinsmann wurde nach der verkorksten EM 2004 Cheftrainer und somit Nationaltrainer vor der Heim-WM. Er entfachte über 34 Länderspiele eine landesweite Begeisterung. Deutschland schied im Halbfinale gegen Italien aus. Nach dem „Sommermärchen“ trat er zurück.

Löw hört lächelnd einem Journalisten bei einer Pressekonferenz bei der WM 2014 zu.

JOACHIM LÖW: Löw, der schon Co-Trainer bei der WM 2006 war, wurde nach der Weltmeisterschaft 2006 zum Cheftrainer befördert. Er betreute Deutschland in 198 Spielen und führte das Team zum WM-Sieg 2014 und zum Confed-Cup-Sieg 2017. 2021 endete seine Ära nach 15 Jahren.

Hansi Flick beantwortet auf einer Pressekonferenz Fragen der Journalisten.

HANSI FLICK: Flick wurde der Nachfolger von Jogi Löw und sollte einen neuen erfolgreichen Zeitabschnitt prägen. Sein einziges Turnier war die WM 2022 in Katar, wo Deutschland in der Vorrunde mit nur einem Sieg aus drei Spielen ausschied. Zehn Monate später und nach nur 25 Spielen als Bundestrainer wurde Flick im September 2023 nach einer 1:4-Niederlage gegen Japan entlassen.

Rudi Völler auf dem Trainingsplatz

RUDI VÖLLER: Für ein Länderspiel (gegen Frankreich) übernahm Rudi Völler (hier im September 2023 in seiner Funktion als DFB-Sportdirektor) als Teamchef erneut die Nationalmannschaft.

Julian Nagelsmann steht vor seiner Trainerbank.

JULIAN NAGELSMANN: Der junge Trainer wurde Ende September 2023 als neuer Bundestrainer installiert und mit einem Vertrag bis nach Ende der Europameisterschaft 2024 ausgestattet, der noch vor dem Turnier bis zur WM 2026 verlängert wurde. Der Auftrag an ihn: eine ordentliche Heim-EM.

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Nach NRW kommt sie erste danach: Als Erster der EM-Gruppe A würde die Mannschaft von Bundestrainer Julian Nagelmann das erste Spiel der K.o.-Phase am 29. Juni in Dortmund absolvieren. Je nach Gruppenausgang und Erfolg wären auch ein Viertelfinale in Düsseldorf (6. Juli) oder ein Halbfinale in Dortmund (10. Juli) möglich.

Vom Freitag (14. Juni) bis zum 14. Juli finden 51 EM-Spiele in zehn deutschen Städten statt, davon 20 in den vier NRW-Städten Dortmund, Düsseldorf, Köln und Gelsenkirchen. Neben mehreren Vorrundenspielen und vier Achtelfinalen steigen auch ein Viertel- sowie ein Halbfinale im bevölkerungsreichsten Bundesland. (mit dpa)