Schon 500.000 KlicksBittersüßer Appell: „Lupo“ vom Kölner Tierheim trifft Nerv
Köln/Bergheim – Es ist ein zuckersüßer Appell mit bitterem Hintergrund: Hunde und Katzen der Tierheime Köln-Dellbrück und Bergheim tragen Schilder mit der Aufschrift „Freunde für’s Leben! Nicht für den Lockdown“ und blicken herzzerreißend in die Kamera.
- Kölner Ex-Tierheimhund wendet sich an Presse
- Post geht auf Facebook durch die Decke
- Kölner Hund hat wichtigen Appell im Lockdown
Initiiert hat das Terrier „Lupo“ (13). Der ehemalige Tierheimhund gehört Sylvia Hemmerling, Sprecherin der beiden Tierheime. „Ich glaube, mein Hund hat Mittwochabend eine Pressemitteilung verschickt“, erklärt sie grinsend. „Lupo“ ist auch auf Facebook und Instagram. Dort ging sein Post bereits durch die Decke.
„Lupo“ vom Kölner Tierheim: Pressemitteilung mit Frauchens Hilfe
„Ich hätte da ein äußerst wichtiges Anliegen, wofür ich dringend Ihre Hilfe brauche“, wandte er sich am Mittwoch (20. Januar) mit Frauchens Unterstützung an die Presse. „Wie Sie bestimmt gehört haben, ist den Leuten im Moment anscheinend sehr langweilig und alle wollen ein Haustier, am liebsten einen Hund. Wir können uns vor Anfragen nicht mehr retten.“
Da gar nicht so viele Hunde im Tierheim seien, wie es Nachfrage gäbe, kämen jetzt „die ganzen Schurken auf den Plan, die illegal im Internet ganz viele arme Tiere“ verkaufen würden. Weiter heißt es in „Lupos“ Mitteilung: „Wir haben eine riesige Angst davor, dass, wenn das Homeoffice vorbei ist, und die Leute wieder Party machen können, die vielen Tiere lästig werden und dann im Tierheim landen.“
„Lupo“ vom Kölner Tierheim: Post auf Facebook bereits rund 500.000 Mal angeklickt
Daher würden sie, die Vierbeiner, demonstrieren – damit alle Zweibeiner kapieren, dass sie Freunde fürs Leben sein wollen – und nicht nur für den Lockdown.
Laut Frauchen Sylvia Hemmerling geht der Appell ihres „Lupos“ auf Facebook durch die Decke, wurde bereits rund 500.000 Mal angeklickt. „Und auf Instagram hatten wir für ein Foto noch nie so viele Likes“, erzählt sie. „Lupo“ habe einen Nerv getroffen.
„Wir können uns seit Monaten vor Anfragen nicht retten“, schildert sie die Situation in den beiden Tierheimen. Selbst für schwierige Hunde. Da seien zwar auch vernünftige Interessenten drunter. „Aber bei so manchen habe ich das Gefühl, sie wollen nur schnell was zum Kuscheln.“
Auch in ihrem Veedel bemerke sie einen starken Zuwachs an Hunden. „Wenn ich in Nippes spazieren gehe, habe ich das Gefühl, die Zahl hat sich verdoppelt“, so Sylvia Hemmerling.
Ein Haustier, ja – aber das soll bitte schön ein Gefährte fürs Leben sein. (iri)