Traurige BotschaftKölner Tierheim postet süßes Welpenbild und das Netz rastet aus

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Die niedliche Hündin verbringt die erste Zeit ihres Lebens im Tierheim in Köln-Dellbrück.

von Thomas Werner  (tw)

Köln – „Es ist mal wieder höchste Zeit, euch auf das Thema 'Lebende Souvenirs' aus dem Urlaub aufmerksam zu machen." So beginnt ein aktueller Post des Tierheims Köln-Dellbrück, das viele Facebook-User gerade richtig wütend macht. Zu sehen ist ein extrem süßer Hundewelpen, offensichtlich in der Hand einer der Pflegekräfte des Tierheims. Doch das Tierheim will seine Netz-User nicht etwa mit den unwiderstehlichen Augen des Vierbeiners verzücken, ganz im Gegenteil. Das Thema ist viel ernster.

Süße Hündin an das Tierheim Köln-Dellbrück übergeben

„Diese kleine Hündin wurde aus der Türkei eingeführt und am Flughafen wegen fehlender Papiere sichergestellt. Sie kam zu uns in Quarantäne, die Besitzer haben sie wegen der dafür anfallenden Kosten direkt an uns abgetreten", wird im Post erklärt.

Hündin steht nun ein trauriges Schicksal bevor

Ein typischer Fall, den viele Tierheime (lesen Sie hier: 67 Ratten vor Tierheim in Münster ausgesetzt) kennen: Tiere, die im Urlaub „angeschafft" werden, kosten bei der Einreise nach Deutschland Geld. Das wissen viele Menschen nicht und scheuen schließlich die Ausgaben. So landen regelmäßig Vierbeiner in deutschen Tierheimen. „Derzeit haben wir sage und schreibe vier Quarantänewelpen (alle aus der Türkei), zwei Katzenkinder (aus dem Iran und der Türkei) und zwei winzige Wasserschildkröten (aus der Türkei)", lässt das Tierheim weiter wissen.

Aber: Noch deutlich schlimmer als die Zahlen ist das, was der kleinen Hündin und ihren Leidensgenossen in einem solchen Fall bevorsteht: Einzelhaft, Quarantäne. „Die Kleine muss für sage und schreibe drei Monate bei uns bleiben, weil sie aus einem Nicht-EU Land kommt. Dass wir die Kosten dafür tragen, ist das kleinste Problem. Die Hündin wird eine ganz wichtige Zeit ihres Lebens in 'Einzelhaft' sitzen", erklärt das Tierheim.

Beitrag wurde über 500 Mal auf Facebook geteilt

Über 500 Mal ist der Beitrag mittlerweile geteilt worden (Stand Freitag, 15.30 Uhr), hunderte Kommentare tummeln sich – Tierfreunde sind empört. „Einfach nur traurig! Die Tiere sind immer die Leidtragenden", meckert eine Userin. Eine andere schreibt: „Immer wieder passiert das. Ich kann es einfach nicht verstehen."

Damit die Fälle in Zukunft weniger werden, richtet das Tierheim einen dringenden Appell an alle: „Bringt nicht unüberlegt ein Tier aus dem Ausland mit. Verlasst Euch nicht auf die Aussagen ausländischer Tierärzte oder Ämter. Wenn Ihr vorhabt, ein Tier mitzubringen, erkundigt Euch bitte bei den deutschen Behörden nach den genauen Einreisebestimmungen."

Für die niedliche Hündin auf dem Bild ist es zu spät, sie kann jetzt nur auf das Ende der Frist warten und im Anschluss auf ein schönes Zuhause hoffen. Für andere Tiere besteht noch die Hoffnung, dass sie nicht mehr zum Spielball menschlicher Launen werden.