Die Fußballsaison 2022/2023: Meister, Pokalsieger, Champions League – alle Entscheidungen sind gefallen. Alle? Falsch!
Kölns verrücktes Fußball-FinaleZwei Traditionsteams auf dem Feld: „Stehen vor dem größten Spiel“
So ganz scheint die Fußballsaison noch nicht zu Ende zu sein, denn ein Fußball-Titel ist noch zu vergeben: der inoffizielle, aber populäre Kölner Meistertitel, der Champion der „Bunten Liga“ wird gekürt.
Und alle Kölner und Kölnerinnen können beim Finale dabei sein: Am Sonntag (18. Juni 2023) um 15 Uhr auf der „Westkampfbahn“ am Rhein-Energie-Stadion trifft „Inter Filos“ auf „Betong Union“.
Fußball in Köln: Zwei Traditionsteams treten gegeneinander an
„Nach drei Jahren findet nach der Pandemie endlich wieder ein Finale statt“, freut sich Jens Haubold (55), ein Urgestein des Kölner Hobbyfußballs und Teamorganisator des Südstadt-Clubs „Inter Filos“, in dem auch seine beiden Söhne (19 und 22) kicken – und der älteste Spieler 58 ist.
Bei den Finalisten, die aus zwei K.o.-Spielen der vier Erstplatzierten der Liga ermittelt wurden, handelt es sich um Traditionsteams: Beide Mannschaften gehören seit Gründung der Liga vor 30 Jahren dazu.
Wobei „Betong Union“, wie Haubold anerkennt, die Überraschungsmannschaft der letzten Jahre gewesen sei: „Es gab einen beeindruckenden Durchmarsch von Liga 4 in Liga 1 – und jetzt stehen sie direkt im Finale.“ Jetzt wolle man die Erfolgskicker natürlich wegputzen.
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Das wichtigste Signal: Die „Bunte Liga“, die von Corona auch arg gebeutelt war, aber mit legendären Mannschaften wie „Zeugen Yeboahs“, „Atletico Nippes“ oder „FC Holzbein Köln“ durchgehalten hat, lebt.
Kölns größte Hobby- und Freizeitliga umfasst 40 Mannschaften und 1200 Mitglieder, Männer wie Frauen. Hier spielen Väter und Mütter mit Söhnen oder Töchtern in einer Mannschaft – alles ist möglich.
Zu den Finalisten: „Inter Filos“ ist hervorgegangen aus einer ehemaligen Studentengruppe namens „Colonia Ramblers“ und hat schon einige Meister- und Vizemeistertitel auf dem Konto.
„Betong Union“ gründet seinen Namen auf der Firma Beton-Union, in der der Vater des damaligen Torhüters beschäftigt war: Der Name spiegelte – zumindest in den Anfangsjahren – auch die Spielweise wider. Für beide Teams gilt wie für die ganze Liga: Alle machen mit – Väter, Söhne, Töchter, Schwiegersöhne, Freunde etc.
Mannschafts-Organisator: „Wir gehen als Außenseiter ins Finale“
„Wir stehen vor dem größten Spiel unserer Vereinsgeschichte“, sagt „Betong“-Organisator Claudio Hendel (50) – und er stapelt tief: „Wir gehen als krasser Außenseiter ins Finale.“
Bei dem Spruch muss Hendel natürlich auch selbst schmunzeln – Psychotricks auf dem Weg zum möglichen Titel-Triumph. Also: Auf zum letzten Finale 2023!