Köln – Schutt, volle blaue Säcke und riesige Berge voll Abfall. Die einst prachtvolle Villa Oppenheim versinkt im Müll. Was passiert gerade mit Haus Fühlingen? Der Kölner CDU-Politiker Thomas Welter fürchtet, dass die berühmt-berüchtigte Grusel-Villa nun komplett verkommt, wenn die Stadtverwaltung nicht eingreift.

1. Haus Fühlingen versinkt im Müll
2. Kölner CDU-Politiker kritisiert Stadtverwaltung
3. Stadt Köln reagiert auf Müll-Situation

Kölner Grusel-Villa versinkt im Müll: CDU-Politiker geht auf die Barrikaden

„Als ich am Wochenende vor Ort war und diese Schweinerei gesehen habe, war das für mich ein unbeschreiblicher Anblick. Am Haus Fühlingen liegen mittlerweile mehrere Tonnen Müll!“ so Welter im EXPRESS-Gespräch.

Sein Spaziergang zum Haus Fühlingen habe ihn schlichtweg fassungslos gemacht. Der Bauschutt vor Ort könne außerdem nicht nur von Privatpersonen stammen. Der Politiker vermutet, dass eine Firma ihren Dreck abgeladen hat, um Entsorgungskosten zu sparen.

„Wir hatten in der letzten Zeit im Kölner Norden schon genug Müll-Tourismus“, ärgert sich Welter. Für seinen Wahlkreis wünscht er sich etwas Besseres.

„Ich komme selbst aus dem Kölner Norden und Haus Fühlingen ist ein Stück DNA dieses Stadtteils“, betont Welter. Umso wichtiger sei es daher, jetzt schnell zu handeln.

Köln: Haus Fühlingen verkommt – Eigentümer reagiert nicht

Die gruselige Villa ist seit Jahren Dreh-und Angelpunkt für „Lost Place“-Fans. Doch darüber hinaus hat sich dort seit Jahren nicht viel getan.

Der Haus-Eigentümer wechselte mehrfach seinen Namen (Dolphin Capital, Dolphin Trust, German Property Group) und soll nun insolvent sein. Auf die EXPRESS-Anfrage dazu, ob man als Eigentümer auf die Müll-Situation reagieren und was zukünftig mit Haus Fühlingen passieren wird, reagierte das Unternehmen German Property Group (GPG) weder schriftlich noch telefonisch.

Der Kölner CDU-Politiker ärgert sich massiv über den aktuellen Zustand des Hauses, das seit 1963 unter Denkmalschutz stand. Haus Fühlingen soll von der Denkmalschutz-Liste gestrichen werden. Das Verfahren der Stadtverwaltung dazu läuft noch. Welter hält diesen Schritt für einen Fehler.

Haus Fühlingen: „Gelände wird zu illegaler Mülldeponie“

„Das Gelände wird zu einer illegalen Mülldeponie! Die Verwaltung sollte jetzt handeln und den Insolvenzverwalter dazu bringen, seiner Verkehrssicherungspflicht nachzukommen. Es sind unhaltbare Zustände vor Ort“, kritisiert Thomas Welter.

Unterdessen reagiert auch die Stadt Köln auf die akute Müll-Situation am Haus Fühlingen. Auf EXPRESS-Anfrage erklärt eine Stadt-Sprecherin: „Dem Amt für öffentliche Ordnung ist nicht bekannt, vom wem der Müll/Schutt dort abgeladen wurde. Es wird davon ausgegangen, dass er in der Nacht vom 8. auf den 9. März dort abgeladen wurde. Aktuell wird mit den zuständigen Ämtern geprüft, welche weiteren Schritte notwendig werden.“

Haus Fühlingen: Stadt Köln reagiert auf Müll-Situation

Man stehe derzeit mit dem Eigentümer in Kontakt. Generell sei der Eigentümer dazu verpflichtet, den Müll auf seinem Grundstück bald zu beseitigen.

„Der Eigentümer wird auch von der Unteren Naturschutzbehörde in Kenntnis gesetzt. Falls eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit besteht, kann die Ordnungsbehörde Stadt Köln gegebenenfalls auch gegen den Willen des Eigentümers entsprechende Maßnahmen einleiten“, ergänzt die Stadt-Sprecherin weiter.

Kölner CDU: Denkmalschutz soll nicht aufgehoben werden

Die Kölner CDU will im nächsten Kultur-Ausschuss Anfragen an die Stadtverwaltung stellen. „Wir fordern unmissverständlich, dass der Denkmalschutz nicht aufgehoben wird“, sagt Thomas Welter.

Der Politiker will außerdem den Plan vorantreiben, die Villa Oppenheim einer kulturellen Nutzung zuzuführen – damit sie nicht weiter verkommt. Doch bis dahin sei es noch ein sehr weiter Weg ...