Einen Tag nach Bekanntwerden des Todes von Hans Süper erreichte EXPRESS.de seinen Freund Ludwig Sebus, der Süper mit rührenden Worten ehrt.
Tod von Hans Süper (†86)Rührende Worte von Köln-Legende Ludwig Sebus an Freund „Häns“
Wer Ludwig Sebus (97) näher kennt, weiß: Einen lustigen Spruch hat der Sänger immer auf den Lippen. Aber als EXPRESS.de den Grand Seigneur des Kölner Karnevals am Montagmorgen (5. Dezember 2022) erreicht, ist ihm nicht nach Lachen zumute.
Am Samstagabend (3. Dezember) hat sein Freund Hans Süper im Alter von 86 Jahren seine Augen für immer geschlossen. „Es geht ein Freund“, sagt Sebus leise. Seine Stimme stockt, zu sehr beschäftigt Ludwig Sebus der Tod seines Weggefährten. Aber Sebus will ihn ehren und setzt an zu einer wundervollen Hommage an seinen Freund.
Kölner Legenden: Ludwig Sebus erinnert an Hans Süper
„Auch wenn wir einen Altersunterschied hatten, so waren wir durch den Krieg doch irgendwie Leidensgenossen. Hans und mich verband die Erfahrung, in der frühen Jugend schlimme Dinge erlebt zu haben.“ Sebus sagt: „Es tut weh, denn wenn ich jungen Menschen von unseren Erfahrungen erzähle, brauchen sie doch sehr viel Fantasie, um zu begreifen, was damals los war.“
Hans hatte Ludwig verstanden! Und Ludwig verstand Hans. „Wenn wir über verdiente Kölner reden, dann reiht sich Hans ein in die Reihe von Trude Herr und Willi Millowitsch. Sene ganze Genialität hat ihn vielleicht zum talentiertesten in dieser Reihe gemacht.“
Das Wirken Hans Süpers auf der Bühne war eine Seite – Ludwig Sebus kannte aber den Menschen abseits der Bühne. „Er verstand es, den Menschen das Leben zu erleichtern. Hans war ein Mensch, der auch sozial überaus engagiert war.“
Was Sebus und Süper noch verband, war die Kirche. „Hans war niemand, der in die Kirche ging. Aber hatte eine klare Vorstellung von Gott. In vielen Gesprächen habe ich feststellen dürfen, dass sein Glaube tief war.“
Nun ist eine der beiden kölschen Legenden beim lieben Gott. Ludwig Sebus wird seinen Freund Hans Süper vermissen. Aber sie werden sich wieder sehen. Irgendwann. Daran glaubt Ludwig Sebus fest.