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Hans Süper ist totKommentar zu Kölner Ikonen: Warum sie niemals aussterben werden

Kölle singt. Hans Süper. Foto: Daniela Decker

2016: Hans Süper singt bei Kölle singt vor 12.000 Menschen.

Nicht nur in Köln nehmen viele Menschen Anteil am Tod von Hans Süper. „Ein echter Schock für die kölsche Seele“, meint unser Autor. „Es gibt aber auch Lichtblicke“. Ein Kommentar.

von Bastian Ebel  (bas)

Es war der 3. Oktober 2016. Hans Süper betrat die Bühne in der Lanxess-Arena, ein kleiner Lichtstrahl fiel auf den Mann mit der Flitsch, ringsherum war es dunkel. Fast schien es so, als säße er in diesen Sekunden alleine in der Halle auf diesem Barhocker.

Weit gefehlt: 12.000 Menschen saßen um ihn herum und hingen bei „Kölle singt“ in diesen Sekunden an seinen Lippen. Sie waren mucksmäuschenstill. Sie rührten sich nicht. Ehrfurcht, Respekt und Dankbarkeit waren in diesem Moment zum Greifen. Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, wie groß dieser Hans Süper für die Kölschen war, dann dieser: sein letzter großer Auftritt vor tausenden von Menschen.

Köln: Hans Süper reiht sich ein in Kölner Ikonen

Hans Süper ist am Samstag (3. Dezember 2022) von seinen Leiden erlöst worden. Köln leidet mit. Mit ihm geht eine weitere Gallionsfigur der kölschen Identität. Ein Stück der „guten alten Zeit“ – die Flitsch ist für immer verstummt.

Viele Menschen haben Köln geprägt und von vielen bekannten Gesichtern mussten wir Abschied nehmen. Es waren nicht nur Trude Herr und Willi Millowitsch, zu denen wir aufgeschaut haben und mit denen man sich identifizieren konnte.

In der Neuzeit waren es auch Marie-Luise Nikuta oder Dirk Bach, die Köln auf ihre Weise geprägt haben. Unzählige könnte man aneinanderreihen. Die Aktivistin, der Karnevalspräsident, die Sängerin – sie alle haben Köln ihren Stempel aufgedrückt.

Und nun? Wird vielfach Ludwig Sebus völlig zu Recht mit seinen 97 Lenzen als „letzte Ikone“ Kölns angesehen. Das stimmt aber nur halb. Während sich der Dezember grau in grau trostlos dahinschleppt, darf sich die kölsche Seele auch über Lichtblicke freuen. Denn jede Zeit hat ihre Menschen.

So sehr das „alte Köln“ mit seinen „Ikonen“ ausstirbt, so sehr werden wiederum neue Gesichter die Zeiten prägen. Sie alle sind noch da und setzen sich auf ihre Weise für die kölsche Lebensart ein.

Ein Tommy Engel steht nach wie vor auf der Bühne. Fritz Schramma hat immer noch seine Meinung. Wolfgang Niedecken hat das Köln-Gen in sich. In 50 Jahren wird vielleicht Carolin Kebekus verehrt, in 30 Jahren Peter Brings als Vertreter der „guten alten Zeit“ zu Recht ein Aushängeschild sein.

Lassen wir den Kopf nicht hängen. Auch nicht, wenn Erry und Bömmel Silvester bei den Bläck Fööss aussteigen und Henning Krautmacher von der Bühne abgetreten ist. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie haben auf ihre Art und Weise eine Stadt und ihre Menschen geprägt.

Aber in erster Linie sind es die Menschen mit ihrer kölschen und rheinischen Eigenart, die Köln prägen. Halten wir das in Ehren, wird es immer wieder Menschen geben, zu denen wir aufsehen können.