Es sind Fotos aus längst vergangenen Zeiten: Im Zuge des Todes von Hans Süper sind jetzt Erinnerungsstücke aufgetaucht, wie wir den „Mann mit der Flitsch“ noch nicht kannten.
1960er-JahreUralte Fotos aufgetaucht: Erkannt? Hier startet Kölner Legende seine Karriere
Wir sehen ein Trio, das die große weite Musikwelt erobern will – und tauchen mit ihnen ein in das Köln der 1960er-Jahre. Drei junge Herren in den Zwanzigern ihres Lebens ziehen aus, um in den Tanzlokalen des Rheinlandes für Stimmung zu sorgen.
Es waren Akkordeonist Heinz Reul, Schlagzeuger Hans Müller und eine Kölner Legende, von der wir uns jetzt verabschieden mussten: Hans Süper!
Köln 1960: Wie Hans Süper mit dem Trio „Big Boys“ auftrat
Heinz Reuls Sohn Richard (61) hat diese Fotos entdeckt, als er nach dem Tod der Kölner Legende noch einmal in der Fotokiste gekramt hat. „Da kamen direkt Erinnerungen hoch, wie ich meinen Vater zur Probe begleitet habe“, erzählt Reul im EXPRESS.de-Gespräch.
„Big Boys“! So nannte sich das Trio, das in den Tanzlokalen für Stimmung sorgte. Aber nicht etwa mit kölschen Tön. „Da war alles dabei, nur kein Kölsch“, erinnert sich Richard Reul. Als kleiner Junge – er muss so acht oder neun Jahre gewesen sein – schrieb er damals immer kräftig am Samstagabend bei der ZDF-Hitparade mit.
„Das Trio musste immer die neuesten Songs draufhaben. Wie später die DJs, die immer die aktuellen Platten spielen mussten.“ Binnen einer Woche mussten die Songs sitzen. Das, obwohl Süper nie Noten lesen konnte.
Trotzdem hatte die Männer-Kombo Erfolg: Das legendäre „Whisky Bill“ in Forsbach, den Mauenheimer Hof oder das Tanzlokal „Zur frischen Luft“ in Lindlar eroberten die drei im Nu – mit Songs quer durch die Musikpalette. Reul: „Da waren Beatles dabei genauso wie Bata Ilic oder Chris Roberts. Was angesagt war, wurde gespielt.“
Allerdings war das Trio „Big Boys“ nicht hauptberuflich unterwegs. „Die drei hatten einen ganz normalen Job und spielten nur am Wochenende“, weiß Reul zu berichten. Sein Vater war beispielsweise erst Betonbauer und später bei der Deutschen Bahn, Hans Süper las die Gaszähler in Köln ab.
Im Zuge seines 50. Bühnenjubiläums 1999 erinnerte sich Hans Süper an die Zeiten bei den „Big Boys“: „Bis nachts um zwei sind wir aufgetreten. Und morgens um sechs musste ich bei der Firma auf der Matte stehen.“
Was dann ab 1974 mit Hans Zimmermann kam, ist längst Kölner Geschichte. Die „Big Boys“ aber gehören ebenfalls zu einem bewegten Leben des legendären Hans Süper.