Die Kritik an Thomas Gottschalk reißt nicht ab. Eine Adbusting-Gruppe hat nun auch in Köln für eine große Aktion gesorgt.
„Wie ein miesepetriger Opa“Hass auf TV-Star Thomas Gottschalk jetzt auch auf Kölns Straßen zu sehen
Im Gespräch ist er gerne, aber so war das wohl eigentlich nicht gedacht!
Nach seinen Aussagen in einem „Spiegel“-Interview vor wenigen Wochen entlädt sich in Deutschland aktuell eine Welle der Empörung über TV-Moderator und „Wetten, dass...?“-Urgestein Thomas Gottschalk (74).
Thomas Gottschalk: Plakate in Köln verteilt, Gruppe bekennt sich
Einige Hass-Botschaften sind mittlerweile auch in Köln angekommen. Seit Samstag (26. Oktober 2024) sind Fake-Plakate mit Gottschalks Gesicht an KVB- und Bus-Haltestellen in der ganzen Stadt verteilt. Darauf zu sehen: Gottschalk auf einem abgewandelten Spiegel-Cover („Der Flegel“ statt „Der Spiegel“) und die Überschrift „Der Fall des Dienstgrapschprivilegs“.
Auf Promo-Tour für sein Buch „Ungefiltert“ hatte Gottschalk im Spiegel ein umstrittenes Interview gegeben, in dem der TV-Star mit der jungen Generation und dem Zeitgeist abrechnet. Seitdem wird er öffentlich attackiert.
Unter anderem hatte es im „Kölner Treff“ deutliche Attacken von Micky Beisenherz (47) gegen Gottschalk gegeben, für deren Schärfe sich der Moderator später entschuldigte.
Wie EXPRESS.de erfuhr, geht die Aktion in Köln auf das Konto der Gruppe „Dies Irae“, Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Adbusting-Kollektiv, also eines, das öffentliche Werbeflächen mit einfachstem Werkzeug für die eigenen Zwecke missbraucht und kritische Botschaften hinterlässt. Diesmal wurden Werbekästen der Firma JCDecaux gekapert.
Dazu kommentiert eine Sprecherin der Gruppe: „Thomas Gottschalk bedauert offenbar, dass wir nicht mehr zur Zeit seines Geburtsjahres leben. Es ist jedoch nicht mehr 1950. Gottschalk wirkt wie ein miesepetriger Opa, der nicht einsehen mag, dass man ihn und seine Haltung kritisiert.“
Die Aktionen sind nicht neu in Köln, zuletzt hatte es einen ähnlichen Fall während der Gamescom gegeben. Der dortige Stand der Bundeswehr brachte das Jugendnetzwerk der „Friedensgesellschaft Vereinigte Kriegsgegner:innen“ dazu, sich öffentlich aufzulehnen.
Das Problem für die Anbieter der Werbeflächen: Die Vitrinen, in denen die Plakate hängen, sind mit einfachstem Werkzeug zu öffnen. Sie müssen noch nicht einmal aufgebrochen werden.
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Aktueller Anlass für die Kritik in Köln an Gottschalk war dessen Auftritt am Samstagabend während der Lit.Cologne. Gemeinsam mit Moderator Jörg Thadeusz sollte Gottschalk an der Flora eigentlich sein Buch vorstellen. Die Themen des Abends waren aber erneut sein öffentliches Image und seine vermeintlichen Grapsch-Attacken gegen Frauen im Fernsehen.
„Wenn ich in irgendeiner Form Frauen betatscht habe, war das eine Verlegenheitsgeste“, sagte Gottschalk. Im „Spiegel“-Interview hatte er die Kritik abgewehrt und behauptet, Frauen nur „rein dienstlich angefasst“ zu haben.
30 Jahre Unterhaltung würden nun auf diese Vorwürfe reduziert werden, sagte der Entertainer in Köln und stellte fest: „Ich bin kein Anfasser, ich bin nie flegelhaft gewesen.“ Seine Kritikerinnen und Kritiker sehen das weiterhin ganz anders.