Sie bibberten, trugen in ihren Wohnungen Mäntel und dicke Pullis: Jetzt hat der Heizungs-Horror in den Arbeiterhäusern ein Ende.
Heizung in Wohnkomplex stillgelegtKölner Anwalt mit überraschender Nachricht – was war da wirklich los?
Der Heizungs-GAU in den Arbeiterhäusern in Köln-Mülheim: Was ist da wirklich gewesen? Mit einem Aushang hatte die Hausverwaltung die Mieterinnen und Mieter darüber informiert, dass die Heizungsanlage wegen Sicherheitsmängel stillgelegt worden sei.
Der Schock und die Verzweiflung waren groß. Zumal es abends schon empfindlich kalt ist und in den Häusern auch viele Familien mit kleinen Kindern und Ältere leben. Jetzt gibt es eine überraschende, aber auch nachdenklich stimmende Nachricht.
Heizungs-GAU in Köln-Mülheim: Anwalt hat tolle Nachricht
„Ich kann erfreulicherweise mitteilen, dass die Heizungsanlage in allen betroffenen Gebäuden wieder läuft“, teilt Anwalt Jakob Heering am Freitag (11. Oktober 2024) mit. Eine der betroffenen Mieterinnen hatten den Mietrecht-Experten eingeschaltet.
Der Fall bedürfe sicher noch weiterer Aufklärung und Beobachtung, aber das Wichtigste sei damit vorerst erreicht, so Heering. Er fügt hinzu: „Der Umstand, dass die Instandsetzung der gesamten Anlage so kurzfristig möglich war, steht im offensichtlichen und krassen Widerspruch zu den öffentlichen Angaben von Hausverwaltung und Vermieterinnen.“
In dem Aushang, der ins Treppenhaus gepinnt worden war, war nicht nur von Sicherheitsmängeln die Rede, auch eine Reparatur oder Wiederinbetriebnahme sei nach Prüfung durch mehrere Fachfirmen mittelfristig nicht möglich. Es wurde den Bewohnern und Bewohnerinnen geraten, sich besser eine neue Wohnung zu suchen.
Etwaige Rückschlüsse, erklärt Heering, seien jedem selbst überlassen. Der Kölner Rechtsanwalt hatte am Dienstag (8. Oktober 2024) erfolgreich vor Gericht einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung gestellt.
Rainer Kippe vom SSM fordert: Das sollte ein Nachspiel haben
„Offensichtlich war die Anlage gar nicht kaputt“, vermutet der bekannte Sozialarbeiter Rainer Kippe von der Sozialistischen Selbsthilfe Mülheim (SSM). Dort hatten viele aus den Arbeiterhäusern verzweifelt Hilfe gesucht.
„Einfach die Heizung abdrehen und die Mieter zum Auszug auffordern. Das sind Häuser, die mit öffentlichen Mitteln gerettet worden sind“, schimpft er und fordert: „Das sollte ein Nachspiel im Rat und in der Bezirksverwaltung haben!“
Die Arbeiterhäuser wurden im Rahmen der Aktion „Sanierung Mülheim-Nord“ saniert und unter Denkmalschutz gestellt. Sanierungstreuhänder war damals die städtische Wohnungsbaugesellschaft Grund und Boden (jetzt GAG). Später wurden die Arbeiterhäuser dann an Privatleute verkauft.