Die Kölner Kliniken schlagen Alarm: Die Intensivbetten sind allesamt belegt. Ein schlimmes Signal, vor allen Dingen für die Impf-Gegner, findet unser Autor. Eine Sache bedenken sie dabei nicht. Ein Kommentar.
Kommentar zu Kölner Klinik-DramaBraucht ihr Impf-Gegner noch mehr Beweise?
Köln. Donnerstagmittag (16. September), irgendwo in Köln-Deutz: Ein Mann fährt mit dem Fahrrad umher. Auf seinem T-Shirt steht „Ungeimpft“. Reine Provokation, versteht sich.
Donnerstagmittag, etwa zur gleichen Zeit: Leiter Prof. Dr. Christian Karagiannidis und sein Team kämpfen auf der Intensivstation in Merheim um Menschenleben. Das Problem: Nicht nur dort, sondern in ganz Köln sind die Intensivbetten schon jetzt ausgebucht.
Was der Fahrradfahrer, ein offensichtlicher Gegner des Impfens, nicht bedenkt: Wenn er jetzt stürzt oder ein Autofahrer ihn erwischt, muss er womöglich auch auf die Intensivstation. Nicht wegen Covid, sondern einfach, weil er einen Unfall hatte. Vielleicht kann er noch darauf hoffen, dass im Umland ein Bett für ihn frei wird. In Köln ist alles dicht.
Dieses Beispiel soll zeigen: Die neuerlichen Zahlen in den Kölner Kliniken haben nicht nur etwas mit Corona zu tun, aber größtenteils. Wären die zwölf Prozent der Corona-Patienten nicht vorhanden, so wäre auch für den Radler noch Platz auf der Intensivstation.
Die schockierenden Zahlen machen uns auch deutlich: Auch wenn viele Menschen mit der „2G-Regel“ berechtigt Lockerungen fordern, das Impfen ist der einzige Ausweg aus der Krise, in der wir uns übrigens immer noch mittendrin befinden. Die Quote muss deshalb steigen.
Köln: Ausweg ist das Impfen
Denn nur so kann die Gesellschaft mit einer Kraftanstrengung ermöglichen, dass die Intensivbetten eben für alle – von Covid bis zum Schlaganfall – verfügbar sind. Mit Köln hat es jetzt eine Millionenmetropole erwischt, weitere werden leider mit großer Sicherheit folgen.
Welche Zahlen brauchen Impf-Gegner und Corona-Leugner denn noch, um sich einen Ruck zu geben? Wenn es nicht wegen Covid ist, so sollte man sich dringend überlegen, dass man in ganz anderer Sache der nächste Patient oder die nächste Patientin auf einer Intensivstation sein kann – und Triage als letztes Mittel in Betracht kommt. Für diese schlimme Situation gibt es nur einen Ausweg: ab zur Impfung!