„Als einziger Verbot bekommen“Internet-Star sollte nicht auf Kölner Gamescom – ist aber doch da

Montana Black, Team-Manager der Gönrgy Allstars, steht bei der Baller League auf dem Spielfeld in Köln.

Montana Black, hier im Februar 2024 bei einem Spieltag der Baller League in Köln-Ossendorf. Auf der Gamescom war der Star-Streamer bisher Stargast – 2024 musste alles aber etwas anders ablaufen.

Der Streamer „MontanaBlack“ ist jetzt doch auf der Gamescom 2024 zu sehen. Aber ganz anders als in den Jahren zuvor.

von Thomas Werner  (tw)

Wer an Streaming in Deutschland denkt, kommt an seinem Namen nicht vorbei: MontanaBlack, bürgerlich Marcel Thomas Andreas Eris, gehört zu den größten Stars der Szene, die sich seit Donnerstag (22. August 2024) auf der weltgrößten Spielemesse, der Gamescom in Köln trifft.

Aber: Für „Monte“, wie er auch genannt wird, ist 2024 alles anders. Wie er in einem Live-Video in dieser Woche selbst verraten hatte, sollte der 36-Jährige diesmal bei der Gamescom nicht mit von der Partie sein.

Beliebter Streamer würde gerne auf die Gamescom, aber darf nicht

„Ich darf nicht auf der Gamescom sein und auch nicht streamen, da ich ein zu großes Sicherheitsproblem darstelle“, erklärte der Internet-Star in einer Instagram-Story. Stattdessen habe er eine Einladung für den VIP-Bereich am Sonntag (25. August) bekommen. Er sei aber noch unsicher, ob er die annehmen wolle. Für seine Fans greifbar würde er dort jedoch nicht sein.

Am Sonntag dann die Überraschung: Über Instagram meldete sich der Streamer mit Fotos aus dem Auto und kündigte an, auf dem Weg zur Gamescom zu sein. Dort darf er streamen, allerdings nur aus einer Kabine. Sich „unters Volk mischen“ darf er nicht.

Die Entscheidung der Gamescom-Veranstalter hat eine Geschichte: Sowohl 2022 als auch 2023 war MontanaBlack in Köln-Deutz vor Ort gewesen und hatte alleine mit seiner Anwesenheit für einen Ausnahmezustand gesorgt.

Der Streamer wurde teilweise von Hunderten Fans durch die Halle verfolgt und musste von zahlreichen Sicherheitsleuten abgeschirmt werden. Unglaubliche Bilder – aber eben auch bei den ohnehin schon großen Menschenmassen ein Risiko. Das musste 2024 vermieden werden.

„Jeder kann dort sein bzw. streamen, außer meine Wenigkeit, was ein Gefühl von Ausschluss in mir auslöst. Aber das ist wohl die Kehrseite der Medaille“, erlärte der 36-Jährige traurig. „Ich hätte auch 80 Sicherheitsmänner bezahlt, aber die Gamescom sieht ein zu hohes Risiko für mich und euch.“

In eine ähnliche Richtung äußerte sich der 36-Jährige in seinem Twitch-Stream am Sonntag: „Ich glaube, ich habe als einziger ein Verbot bekommen“, antwortete er auf eine Frage im Chat.

Bei seinen Fans kam die Entscheidung, trotzdem zur Gamescom zu fahren, aber gut an. Im Schnitt etwa 50.000 Fans verfolgten den Livestream am Nachmittag, zwischenzeitlich sogar noch deutlich mehr.

Für „MontanaBlack“ selbst war der Aufenthalt aber „langweilig“, wie er im Gespräch mit anderen Gästen im VIP-Bereich sagte. „Ich darf nicht raus.“ Seine vielen Fans warteten vergebens auf ihn, die meisten wussten aber über die Einschränkungen Bescheid.

Seit vielen Jahren gehört MontanaBlack zu den größten Namen der deutschen Streaming-Szene, alleine auf der Plattform Twitch (hier werden Livestreams übertragen) folgen ihm 5,4 Millionen Menschen. Auf YouTube sind es etwa drei Millionen. Im Juli 2023 brachte er seinen eigenen Energy-Drink namens „Gönrgy“ auf den Markt, auch bei der Baller League in Köln fungiert er als Team-Manager der „Gönrgy Allstars“.

Allerdings hat der 36-Jährige auch bereits viel Kritik einstecken müssen. Unter anderem wurde im wegen Äußerungen im Livestream schon Rassismus vorgeworfen, auch seine Werbung für Online-Casinos oder andere Glücksspiele sorgte für negative Stimmen.