Auf der Venloer Straße in Köln-Ehrenfeld kommt es zu einem irren Duell zweier ehemaliger Geschäftspartner: Es heißt „Haus des Döners“ vs. „Lord of Döner“. Und der Streaming-Gigant Netflix mischt auch noch mit.
„Konzept kopiert“Ex-Partner liefern sich irres Döner-Duell in Köln – und Netflix mischt auch noch mit
Als das „Haus des Döners“ auf der Venloer Straße im vergangenen Jahr eröffnete, war der Tenor unter den Fans der Brottasche mit Fleisch vom Drehspieß eindeutig: witziger Name, cooler Look.
Erinnerte das Ganze ja auch im Design – ganz bewusst – an eine der erfolgreichsten Serien der Netflix-Geschichte: „Haus des Geldes“. Jetzt hat sich um die Dönerkette mit Sitz in Hürth – mittlerweile gibt es 55 Filialen auch über NRW hinaus – eine pikante Geschichte entwickelt.
Bekannte Döner-Läden in Köln: Probleme mit Netflix
Der Streaming-Gigant aus den USA klopft den Döner-Machern nämlich auf die Finger. Netflix hat, um seine Markenrechte zu schützen, beim Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO) Widerspruch gegen die Markenanmeldung aus dem Rheinland eingelegt. Vertreten wird Netflix durch die Kanzlei „Reed Smith LLP“ aus München.
Vor allem geht es um den Döner-Schriftzug, der in Farbgebung und Typographie identisch ist mit dem Erscheinungsbild des Serientitels. Aber auch im gesamten Marketing gibt es mehrere Anlehnungen an die Serie um die spanische Bankräuber-Bande, etwa die Maske mit roter Kapuze und feinem Dali-Bärtchen.
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Nach Angaben des Deutschen Patentamtes in München – hier ist „Haus des Döners“ als Marke eingetragen – wird das EUIPO, nachdem die Parteien ihre Argumente ausgetauscht haben, eine Entscheidung treffen, inwieweit zwischen den Marken eine Verwechslungsgefahr besteht und ob die jüngere Marke eventuell wieder gelöscht werden muss.
Dazu werde es nicht kommen, meint Yasin Yirmibes (32), einer von zwei Gesellschaftern der Döner-Kette: „Wir sind in wirklich guten Gesprächen mit Netflix und es zeichnet sich eine Lösung ab. Wir werden den Namen ‚Haus des Döners‘ ganz leicht abändern, es ist ein Detail.“
Verraten könne er dieses aber noch nicht. Man wolle auch Netflix gegenüber jetzt fair sein, denn schließlich sei die Anlehnung ja tatsächlich gewollt. Seine Frau habe die Idee für den Namen gehabt, sie hätten die Serie damals gemeinsam gesehen – „die ist toll.“
„Haus des Döners“ und „Lord of Döner“ in Köln: „Konzept wird kopiert“
Die Döner-Geschichte bekommt aber noch eine weitere Umdrehung und das hat mit einem ehemaligen Geschäftspartner der „Haus des Döners“-Macher zu tun. Der hat sich mit dem Duo überworfen und betritt jetzt als „Lord of Döner“ das Feld – dahinter steckt der Kölner Ilhan Baysan (46). Auch in seinen Läden herrscht der „Haus des Geldes“-Look.
Seinen Ex-Partnern setzt der „Lord“ auf der Venloer Straße schräg gegenüber vom „Haus des Döners“ eine Filiale vor die Nase. Schon in wenigen Wochen soll Eröffnung sein. In Städten wie Mönchengladbach und Rheydt beharken sich die Konkurrenten bereits.
Yasin Yirmibes vom „Haus des Döners“ erklärt, der Lieferant handle strikt: „Lord of Döner“ bekomme weder das beliebte Dönerfleisch „Berliner Art“ noch das typisch fluffige Brot geliefert. „Lord of Döner“ würde ihr Konzept schlicht kopieren.
Ilhan Baysan kündigt dagegen an, die Dönerbrote sogar im Laden selbst herzustellen. Er habe das „Haus des Döners“-Konzept mit groß gemacht und entwickle es jetzt weiter. Er habe eine andere Philosophie und einen Plan: „Lord of Döner“ soll es demnächst auch international geben, „in Warschau, Wien oder auch Bukarest.“