Horror-Kampf um Polizeiwaffe in Kölner Südstadt. Beamte liegen am Boden, dann eilt ein Passant zur Hilfe.
Horror-Kampf in KölnMann schnappt sich Polizeiwaffe, dann beginnt das Drama
Köln. Wenn Polizisten zu einem Einsatz fahren, wissen sie oft nicht genau, was sie erwartet. Jetzt wurde eine Streife wegen „Bedrohung“ in die Südstadt gerufen. Dieser Routinefall hätte für zwei Polizisten der letzte sein können. Ein Polizeisprecher beschreibt gegenüber EXPRESS das ganze Drama.
Kölner Südstadt: Polizisten versuchen Mann zu überwältigen
Mit einem Notruf fing alles an. Ein Anwohner in der Südstadt, nahe Humboldt-Gymnasium, alarmiert gegen 17 Uhr am Freitag (29. Oktober 2021) an der Straße Vor den Siebenburgen in der Nähe der Bahn-Haltestelle Ulrepforte die Polizei. Er sei auf der Straße von einem Mann bedroht worden, mit einem Messer. Er gibt eine Personenbeschreibung ab, die Streife ist kurze Zeit später vor Ort.
Die Polizeibeamten entdecken den Verdächtigen. Sie fordern ihn auf, stehenzubleiben. „Statt eines Messers hatte er jedoch Äste und Zweige in der Hand. Als sich die Polizistin näherte, schlug er ihr mit einem Stock ins Gesicht.“ Die zwei Polizisten versuchen den Mann zu überwältigen. Das gelingt nicht, es kommt zur Rangelei.
„Der Mann stand offenbar massiv unter Drogen und entwickelte enorme Kräfte, die man seiner Statur nicht zutrauen würde. Dann schafften es die Kollegen, ihn zu Boden zu bringen“, erklärt der Polizeisprecher.
Horror-Kampf in Köln: Mann schnappt sich Waffe eines Polizisten
Als die Polizistin in Köln auf dem Rücken des Mannes liegt, fasst er an den Griff ihrer Walther P99 und will sie mit aller Kraft aus dem Holster reißen.
Brisant: Der Holster ist zwar gegen das Herausziehen der Waffe von vorne oder der Seite gesichert. Allerdings hat der Mann durch seine Bauchlage die identische Handhaltung wie die Beamtin. Im schlimmsten Fall hätte sich die Entriegelung zufällig lösen können.
Kölner Südstadt: Polizisten kämpfen um ihr Leben
Die Polizisten kämpfen um ihr Leben und um die Waffe. Ihre trainierten Schläge und Kampftechniken, um den Widerstand zu brechen, zeigen kaum Wirkung.
„Wegen der Drogen hatte der Mann offenbar kein Schmerzempfinden. Dazu schrie er immer wieder: Erschieß mich, erschieß mich!“
Kölner Südstadt: Passant rettet Polizisten
Doch dann kommt plötzlich ein rettender Passant zur Hilfe: Er tritt dem Mann auf die Finger! „Nachdem die Beamten seinen Griff durch die Anwendung von Zwangsmaßnahmen gelöst hatten, unterstützte der Zeuge die schlussendliche Fixierung des sich massiv sperrenden Mannes durch die Beamten, indem er sich auf diese nun freie und leere Hand stellte.“
Die gefährliche Bedrohungsaktion hat nun auch ein Nachspiel. Neben der Strafanzeige wegen Bedrohung des ersten Zeugen, der die Polizei alarmierte, hat der Mann nun auch Strafanzeigen wegen tätlichen Angriffs und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte sowie wegen gefährlicher Körperverletzung am Hals. Da er psychisch krank sein könnte, kam er nach der Entnahme einer Blutprobe zur Feststellung der Drogenmenge für eine Untersuchung in die Psychiatrie.