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Neuer Ohrwurm-TitelKölner Bauernhof-Boygroup wehrt sich gegen Schubladendenken

Die Boore auf der Bühne.

Vor 60 geladenen Gästen präsentierten die Boore rund um Frontmann Chris Koch ihren neuen Song.

Die Boore haben bei einem kleinen Konzert ihren neuen Song präsentiert. Im Anschluss sprachen sie auch über die Wahrnehmung, die viele von der Band seit ihrem Mega-Hit „Rut sin de Ruse“ haben.

von Marcel Schwamborn  (msw)Daniela Decker  (dd)

Zu Kölns wohl kleinstem Release-Konzert hatten am Samstagabend (22. Juni 2024) die Boore eingeladen. In der Champagnerbar des Hotel Monte Christo (hier findet auch die „Karnevalistische Wurf-Meisterschaft“ statt), präsentierten sie ihren neuen Song „Leedche To Go“.

Seit 1998 stehen die Boore auf Kölns Bühnen und sagen über sich selbst, dass sie kölsche Seelen in Lederhosen sind. Quasi über Nacht eroberten sie 2003 mit dem Hit „Rut sin de Ruse“ die deutschen Charts. Bis heute hat der Titel in und um Köln Kultstatus. Doch auch so ein Mega-Erfolg kann für eine Band zum Problem werden.

Die Boore stehen schon seit 1998 auf Kölns Bühnen

Erstmals live hat die Band ihr „Leedche To Go“ in Hintertux und bei der Hochzeitsfeier von Tanja Wolters und Michael Gerhold gespielt. „Was soll ich sagen?“, strahlt Chris Koch, der seit 2020 der Frontmann der Bauernhof-Boygroup ist. „Die Leute haben nach kürzester Zeit mitgesungen, was uns natürlich total happy macht.“ Der Titel vermittelt das typisch kölsche Kneipenfeeling und das Bedürfnis der Kölschen zusammen zu singen.

„Dat es e Leedche, e janz klein Leedche. Et kütt överall mit, ob de willst oder nit, uns Leedche. Dat es a Leedche, a janz klein Leedche oh oh ooohhh, e Leedche för dich un mich, einfach e Leedche to go.“ Die Idee zum Song stammt von Bassist Kurt Schoger.

Die Boore beim Konzert.

Kurt Schoger (l.) und Karlheinz Lips mussten wegen Platzmangel im Schaufenster der Champagnerbar des Hotels Monte Christo spielen.

„Kurt hatte so einen seiner kleinen Geistesblitze und schickte an uns alle seine Grundidee zum Titel. Wir waren gleich von der Idee begeistert und haben so lange im Studio daran getüftelt, bis unser janz klein Leedche fertig war“, erzählt Koch im EXPRESS.de-Gespräch. Der Song fängt mit dem Klang einer Ukulele an und entwickelt sich dann zu einem Lied, wo man einfach mitsingen möchte. Auf jeden Fall ein Ohrwurm mit Potenzial für die kommende Session.

Chris Koch: „Ich will das Wort traditionell gar nicht so stark in den Mund nehmen, aber unser ‚Leedche To Go‘, das vom Stil in jede kölsche Kneipe passt, gehört definitiv dazu.“ Seit Jahren haben sich die Boore in Sachen Musikstil eher breit aufgestellt. „Eine Richtung ist uns zu wenig, wir möchten einfach mit Songs wie ‚Jeck es Jeil‘, ‚Wunder‘, ‚Hück es morje‘ oder ‚Tschau mit Au‘ unsere Vielseitigkeit unterstreichen.“

Boore-Frontmann Chris Koch.

Boore-Frontmann Chris Koch (M.) stieß mit den Fans auf den neuen Song an.

Nach dem großen Erfolg mit „Rut sin de Ruse“ habe sich mit der Zeit bei den Leuten ein gewisses Schubladendenken festgesetzt: „Es gibt viele, die bei dem Name Boore nur ‚Rut sin de Ruse‘ im Kopf haben und uns eher für altbacken halten. Gerade dieses Denken wollen wir auf Links drehen.“

Die Band hat sich nicht nur verjüngt, sondern präsentiert sich auch deutlich moderner: „Wir arbeiten kontinuierlich an unserem Stil und unserer Musikalität. Was jetzt noch so ein bisschen fehlt, ist die Chance, das Schubladendenken aufzubrechen und die Boore als Band ganz aktuell zu bewerten. Ich möchte niemanden damit vor den Kopf stoßen, aber ich bin der Meinung, dass man als Band, die seit über 25 Jahren auf der Bühne steht, diese Chance verdient hat.“