Der Kölner TV-Moderator Till Quitmann hat einen Karnevalssong über die Klimakleber-Welle aufgenommen. Dabei klebt er sich aber nicht auf der Straße, sondern an der Theke der Eckkneipe fest.
„Es ist der totale Wahnsinn“Riesen-Hype um Klimakleber-Song: Lied nun auch bei Streaming-Diensten
Die Klimaaktivistinnen und -aktivisten der „Letzten Generation“ sorgen in diesem Winter für DAS Thema. Ob in der Elbphilharmonie Hamburg oder im Kölner Stadtrat – überall wird Aufmerksamkeit durch Klebeaktionen erzielt.
Da wundert es kaum, dass nun auch im Karneval der Klebewahn aufgenommen wird – natürlich auf kölsche Art. Moderator Till Quitmann (52), den meisten bekannt als „Klappstuhl Till“, hat „Et prima Kleber Leed“ veröffentlicht.
Till Quitmann produzierte Song mit Anno Thenenbach und Christian Kock
Das handelt aber nicht von Klebeaktionen auf der Inneren Kanalstraße oder auf Flughafenlandebahnen. Bei dem Ohrwurm-Song will der Sänger nach der letzten Runde in der Eckkneipe nicht nach Hause und klebt sich deshalb schnell aus Protest an der Theke fest.
„Ich han en prima Leber, un en prima Kleber, domet papp ich mich – am Trese aan. Denn wat su'n Klima-Kleber kann, kann 'ne kölsche Jung schon lang. Ich papp mich aan däm Trese draan“, lautet der Refrain. So wird der Journalist zum „Zapfhahnaktiviss“ und bleibt dank „Kölsch-Aktivismus“ noch ein paar Stunden länger.
Die Idee für den launigen Song hatte Quitmanns Bekannter Anno Thenenbach (52), hauptberuflich Werbetexter, beim Joggen. Auslöser waren die Aktivisten in der Hamburger Elbphilharmonie, die sich ans Dirigentenpult angeklebt hatten. Kurzerhand wurden sie mit dem mobilen Pult vor die Tür gesetzt.
Die Musik komponierte Christian Kock (52), der musikalische Leiter von Björn Heuser (40). Mit Tuba und Decke Trum kam so die passende Marschmusik zustande. Im „Kääzmanns“ in Bickendorf wurde an einem Ruhetag das Musikvideo gedreht. Das wurde inzwischen tausendfach im Netz geteilt, die ersten Reaktionen sind fast ausnahmslos positiv.
„Ich war bei dem Thema echt hin- und hergerissen“, sagt Quitmann zu EXPRESS.de. „Grundsätzlich finde ich es ja gut, wenn sich Menschen für die Umwelt engagieren. Aber so geht es eben nicht, dass Handwerker, Paketboten, Krankenwagen und Familien auf dem Weg in den Urlaub behindert werden. Die Leute sind inzwischen echt genervt von dem Thema. Protest funktioniert nicht, wenn man alle gegen sich aufbringt“.
Während er in seiner TV-Serie „Klappstuhl – Till trifft ...“ angefangen von Peter Stöger (56) bis hin zu Peter Maffay (73) den Promis auf den Zahn fühlte, richtet sich die Aufmerksamkeit nun auf den Journalisten. „An meinem Gesang kann man sicherlich noch feilen. Aber es geht einfach darum, etwas Spaß in das Thema zu bringen und die Kleber auf die Schippe zu nehmen.“
In den sozialen Netzwerken sind negative Kommentare zum Mitgröl-Song bisher die Ausnahme. „Wenn ich angefeindet werde, halte ich das aus“, sagt Quitmann entspannt. „Ich habe mit der Nummer nichts zu verlieren und habe auch keine Lösung für das Klimaproblem parat. Aber ich weiß zumindest, wie man gewisse Dinge mit Humor nimmt.“
Nun hofft das Trio, vielleicht einen Überraschungs-Hit der Session gelandet zu haben. „Es ist der totale Wahnsinn, was für einen Hype der Titel ausgelöst hat“, sagt Quitmann.
Seit Freitag (16. Dezember 2022) ist der Song auch bei den Streaming-Diensten Spotify und Amazon Music zu finden. Außerdem steht Anfang Januar der erste Auftritt bei einer Karnevalssitzung an. Einige fordern zudem für den Titel eine Wildcard für die „Loss mer singe“-Tour.