Die Klebe-Aktion im Kölner Stadtrat hat Nicolin Gabrysch bekannt gemacht. Jetzt legt sie ihr Amt nieder.
Sie legt ihr Amt niederGefeiert und gehasst: Das ist die Klimakleberin (46) aus dem Kölner Stadtrat
Ihr Name ist derzeit in Köln in aller Munde: Nicolin Gabrysch. Die 46-jährige Abgeordnete der Klima Freunde klebte sich am Donnerstagabend (8. Dezember 2022) bei einer Debatte zur Klimawende im Kölner Stadtrat am Rednerpult fest.
Während die Sitzung nach einer kurzen Unterbrechung weiterlief, machte die Aktion schnell deutschlandweit die Runde – und brachte Gabrysch Lob, Spott, teilweise auch Hass ein.
Nicolin Gabrysch: Die Klimakleberin aus dem Kölner Stadtrat übergibt ihr Amt
Während die „Letzte Generation“, mit der sich die Kölner Politikerin ebenso solidarisierte wie mit „Fridays for Future“, Gabrysch feiert und ein Video der Aktion auf Twitter veröffentlichte („Danke Nicolin“), sind die Reaktionen im Netz zum großen Teil negativ.
„Kleben lassen und Licht aus. Das erledigt sich von allein“, schreibt ein User unter dem Facebook-Beitrag bei EXPRESS und erntet dafür viel Beifall. „Sofort rausschmeißen, so was ist keine Abgeordnete“, meint eine Userin.
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Das wäre im Fall von Gabrysch aber ohnehin keine Option. Mit der Sitzung am Donnerstag endet ihre Zeit im Rat (seit 2020), sie übergibt ihr Amt an Ngoc-Anh Gabriel. Die Klima Freunde wollen so mehr Menschen die Möglichkeit geben, im Stadtrat mitzuwirken. Der Sitz ist der einzige der Partei im Rat.
Mit einem Knall wolle sie gehen, hatte Gabrysch vor der Klebe-Aktion gesagt, auch in anderen Redebeiträgen des Tages die Klimapolitik in Köln kritisiert. „Die Liste der politischen Möglichkeiten in Köln ist lang. Die Liste des politischen Versagens leider auch.“
Sehen Sie hier den Auftritt von Nicolin Gabrysch im Kölner Stadtrat:
Dass sich die alleinerziehende Mutter von zwei Kindern nun aus der Klimapolitik zurück zieht, steht nicht zur Debatte. Die 46-Jährige ist seit 2019 im Vorsitz des „Parents For Future Köln e.V.“, baute das Bündnis „Kölle For Future“ mit auf und engagiert sich in zahlreichen Projekten.
Bei der Landtagswahl 2022 trat Gabrysch auf Listenplatz fünf der Partie „Die Linke“ an, da es viele inhaltliche Überschneidungen mit der Klimaliste NRW gibt, wo Gabrysch ebenfalls mitwirkt. Unter anderem setzt sie sich für die Enteignung von RWE sowie den Erhalt des Hambacher Forsts und des Dorfes Lützerath ein. (tw)