Eine Afro-Perücke beziehungsweise das Bild der Verpackung hat für Diskussionen gesorgt. Nun hat sich der „Karnevalswierts“ zu den Vorwürfen geäußert.
Rassistische VorwürfeNach „Blackfacing“-Debatte: Kölner Karnevals-Shop zieht Konsequenzen
Nach der Diskussion um ein fragwürdiges Kostüm beim „Karnevalswierts“ auf der Gürzenichstraße hat sich der Karnevals-Shop nun zu den Vorwürfen geäußert.
Es handele sich womöglich um einen Fehler, heißt es. Aber was war eigentlich passiert?
„Blackfacing“ im „Karnevalswierts“? Unternehmen mit Statement
Beim Stöbern in dem Kostüm-Geschäft war einer Kundin eine schwarze Afro-Perücke beziehungsweise der Einleger in der Verpackung ziemlich sauer aufgestoßen. Empört wandte sie sich an EXPRESS.de. Auf dem eingelegten Bild zu sehen ist eine offensichtlich weiße Frau, die sich dunkelhäutig geschminkt hat und die beworbene Perücke trägt.
Für die Frau handele es sich hier eindeutig um das sogenannte „Blackfacing“. Der Begriff stammt ursprünglich aus den USA, wo in sogenannten „Minstrel Shows“ des 18. und 19. Jahrhunderts hellhäutige Darsteller und Darstellerinnen auf der Bühne Afroamerikaner und Afroamerikanerinnen karikierten.
Nehmen Sie hier an unserer Umfrage teil:
„Ziemlich fragwürdig“, bilanzierte die Kundin gegenüber EXPRESS.de. Nachdem der „Karnevalswierts“ sich zuerst nicht zu den Vorwürfen äußern wollte, gab es am Montagnachmittag (6. Februar 2023) dann doch ein Statement des Unternehmens.
„Karnevalswierts“ nimmt Afro-Perücke komplett aus dem Sortiment
Der Karnevals-Shop bezieht die Perücke von einem externen Lieferanten – wegen des Einlegers mit der geschminkten Frau habe sich bereits im November 2022 eine Kundin beschwert, heißt es.
Der Lieferant habe dieser damals geantwortet: „Auch wir wissen, dass dies nicht korrekt ist und haben daher bereits 2018 eine Änderung unserer Artikelpräsentation vorgenommen und ausgetauscht. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir Ware, welche bereits seit Jahren im Umlauf ist, nicht austauschen können, da wir weder wissen, welchen Lagerbestand unsere Kundinnen und Kunden haben, noch welche Mengen diese verkauft haben.“
Der „Karnevalswierts“ habe daraufhin so schnell wie möglich den Einleger ausgetauscht. „Vielleicht ist uns beim Austausch des Einlegers ein Fehler unterlaufen und es wurde nicht alle Einleger ausgetauscht, sodass sich eventuell noch ein ‚alter‘ Artikel in Umlauf befand. Das darf natürlich nicht passieren“, heißt es vonseiten des Unternehmens.
Und weiter: „Nach Rücksprache mit der Filiale wurde uns mitgeteilt, dass wir Stand heute nur noch Perücken mit dem neuen Einleger im Verkauf haben. Für diesen Fehler möchten wir uns selbstverständlich entschuldigen.“ Im Zuge der aufgekommenen Diskussion habe sich der Karnevals-Shop nun aber dazu entschlossen, den Artikel ganz aus dem Sortiment zu nehmen.